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Aktuelle Seite: Vortragsreihe und Arbeitskreis ab 2013

ARCHIV: Vortragsreihe und Arbeitskreis Interkulturelles Philosophieren: Theorie und Praxis

Chronologisch gereiht: späteste zuerst

SoSe 2024: Interkulturelle Philosophie und …

WiSe 2023/24: Literatur, Kunst und interkulturelle Philosophie im Dialog II

SoSe 2023:Literatur, Kunst und interkulturelle Philosophie im Dialog

WiSe 2022/23: Dem Wahnsinn begegnen. Interkulturelle und dekoloniale Annäherungen an das Phänomen der psychischen Erkrankung

SoSe 2022: Philosophieren in der islamischen Welt der Moderne. Eine interkulturelle Perspektive – Encountering Madness. Intercultural and Decolonial Approaches to the Phenomenon of Mental Illness

WiSe 2021/22: Rettet den Planeten! ‒Der Klimawandel und die Rolle der Interkulturellen Philosophie / Save the Planet! – Climate Change and the Role of Intercultural Philosophy

SoSe 2021: Rettet den Planeten! ‒Der Klimawandel und die Rolle der Interkulturellen Philosophie / Save the Planet! – Climate Change and the Role of Intercultural Philosophy

WiSe 2020/21: Marxismus im Gespräch – Interkulturelle Perspektiven und Entwicklungen

SoSe 2020: verschoben wegen COV-Pandemie auf WiSe 2020

WiSe 2019/20: Globalgeschichte und interkulturelle Philosophie

SoSe 2019: Harmonie und Widerstreit

WiSe 2018/19: Menschenrechte in interkultureller Perspektive

SoSe 2018: Post- und Dekoloniales Philosophieren

WiSe 2017/18: Philosophien in China

SoSe 2017: Philosophien Indiens

WiSe 2016/17: Grenzen im Denken Europas: Mittel- und Osteuropäische Ansichten

SoSe 2016: Philosophie in der arabisch-islamischen Welt

WiSe 2015/16: Philosophie in Lateinamerika

Arbeitskreis ohne Semester-Gesamtthema:

SoSe 2015

WiSe 2014

SoSe 2014

WiSe 2013

SoSe 2013

Bis 2013:

Jour Fixe der WiGiP ab 2006

IWK-Arbeitskreis Theorie und Praxis der Interkulturalität ab 1993

2024 SoSe: Interkulturelle Philosophie und …

Die Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (WiGiP) lädt zu ihrer nächsten Vortragsreihe im Sommersemester 2024 in Kooperation mit dem Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK) unter dem Motto „Interkulturelle Philosophie und …“. Damit wird die Offenheit und Notwendigkeit eines Dialogs des interkulturellen Philosophierens – sei es als eigenes Fach, sei es als Querschnittsmaterie, die alle philosophischen Disziplinen durchziehen soll – innerphilosophisch und mit anderen Humanwissenschaften betont.

Koordination: Mădălina Diaconu

Unter Mitarbeit von Kassian Mitterer und Pius Huber

HYBRID (online)

► Donnerstag, 18. April, 19:00-20:30 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, SR 7
Online

… mittelalterliche arabische Medizin

Elvira Wakelnig

(DETAILS)

► Mittwoch, 24. April, 19:00-20:30 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, SR 7
Online

… Achtsamkeit

Ursula Baatz

(DETAILS)

Montag, 13. Mai, 11:30-13:00 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, HS 1
Online 

… Somaesthetics

Richard Shusterman

(DETAILS)

Donnerstag, 23. Mai, 19:00-20:30 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, SR 7
Online

… Ethnohistorie

Hermann Mückler

(DETAILS)

Donnerstag, 6. Juni, 19:00-20:30 Uhr, Hauptgebäude, SR 8
 

… Transkulturalität

Giulia Pelillo

(DETAILS)

Mittwoch, 19. Juni, 19:00-20:30 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, SR 7
Online

… Transzendentalphilosophie

Fabian Völker

(DETAILS)

2023/24 WiSe: Literatur, Kunst und interkulturelle Philosophie im Dialog II

In diesem Wintersemester setzt die Vortragsreihe der Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (https://wigip.org/arbeitskreis) den im Sommersemester begonnenen Dialog zwischen Literatur, Kunst und interkultureller Philosophie fort.

Im Zentrum der Reihe steht die Reflexion auf die unterschiedlichen Konstellationen zwischen Literatur, Kunst und Philosophie in verschiedenen Weltregionen und deren globale Vernetzungen.

Veranstalter: Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie in Kooperation mit dem IWK (Institut für Wissenschaft und Kunst) mit dem Institut für Interkulturelle Religionsphilosophie der Universität Wien. Die Vortragsreihe wird von der Stadt Wien/Kultur gefördert.

Koordination: Prof. DDr. Hans Schelkshorn (Institut für interkulturelle Religionsphilosophie/Universität Wien; Präsident der WiGiP) in Zusammenarbeit mit MA Magdalena Kraus (Vorstandsmitglied der WiGiP)

ORT: Universität Wien Hauptgebäude, Seminarraum 7, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5; 1010 Wien

► 22.11.2023: 19:00-21:00

Literatur und Philosophie in Lateinamerika: 

Caliban und der Mönch. Zur Poetik des Widerstandes in der kubanischen Literatur der 1960er Jahre

Stefan Lessmann

Zorro de arriba? Arguedas als Ethnologe

Julio Mendívil

(DETAILS)

► 14.12.2023: 19:00

Wo ist dein Haus?

Mădălina Diaconu im Gespräch mit Tymofiy Havryliv

(DETAILS)

► 10.1.2024: 19:00

Milan Kundera und seine "Philosophie"

Ľubomír Dunaj

(DETAILS)

► 24.1.2024: 19:00

Landschaften ohne Land? Überlegungen zu einer interkulturellen Umweltästhetik

Mădălina Diaconu

(DETAILS)

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2023 SoSe: Literatur, Kunst und interkulturelle Philosophie im Dialog

In diesem Sommersemester widmet sich der Arbeitskreis der Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (https://wigip.org/arbeitskreis) dem Dialog zwischen der Literatur, der Kunst und der interkulturellen Philosophie. In mehreren Diskussionsrunden wird der Frage nachgegangen, welche Wechselbeziehungen sich zwischen interkultureller Philosophie, Kunst und Literatur verfolgen lassen bzw. ob es bestimmte Fragestellungen gibt, an denen gemeinsam gearbeitet wird.

Eine zentrale Aufgabe der interkulturellen Philosophie besteht darin, verschiedene Denktraditionen aus unterschiedlichen Entstehungskontexten zu reflektieren, in denen die Unterscheidung zwischen Kunst, Literatur und Philosophie mitunter verschwimmt. Die Gesprächsreihe hat zum Ziel diesem gemeinsamen Raum nachzuspüren. Jede Sitzung widmet sich einer Fragestellung, um den Dialog zu eröffnen


Koordination:

Prof. Dr. phil. Amalia Barboza, Professorin für künstlerische Forschung an der Kunstuniversität Linz, Vorstandsmitglied der WiGiP.

Dr. phil. Bianca Boteva-Richter, ext. Lektorin am Institut für Philosophie an der Universität Wien, Redaktionsmitglied der Zeitschrift Polylog, Vorstandsmitglied der WiGiP.

Die Veranstaltung findet im Rahmen von wigip (Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie), Arbeitskreis: Interkulturelles Philosophieren: Theorie und Praxis, Sommersemester 2023 und das IWK – Institut für Wissenschaft und Kunst, in Kooperation mit der Universität Linz, Abteilung für künstlerische Wissenspraktiken statt.

Mi, 12. 04. 2023, 18:30 h, Ort: IWK, Berggasse 17, 1090 Wien

Philosophie, Literatur, Übersetzung

Im Dialog: Yvanka Raynova und Bianca Boteva-Richter (DETAILS)

Di., 16.05.2023, 11:30 h, Ort: Universität Wien, Hauptgebäude, Stock 2, Stg. 7, HS 42.

Alltagsästhetik -Our Care Relationship with Everyday Objects: Aesthetic and Ethical

Im Dialog: Yuriko Saito und Madalina Diaconu (DETAILS)

Do., 25. 05. 2023, 18:30 (MEZ) via zoom (Anmeldung unter: office(at)wigip.org)

Literatur, Kunst und Philosophie in der Diktatur

Im Dialog: Jose Santos Herceg, Amalia Barboza und Bianca Boteva-Richter (DETAILS)

01.06.2023, 19 h, Ort: Galerie „Hinterland“, Krongasse 20, 1050 Wien

Die Vielfalt der Erzählungen

Im Dialog: Stefan Kutzenberger und Amalia Barboza (DETAILS)

Di., 06. 06 2023, 18:30 h, Ort: IWK, Berggasse 17, 1090 Wien

Schreiben im Exil

Im Dialog: Krisha Kops und Bianca Boteva-Richter (DETAILS)

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WS 2022/23: Dem Wahnsinn begegnen. Interkulturelle und dekoloniale Annäherungen an das Phänomen der psychischen Erkrankung

Es war insbesondere das Paradigma einer Körper-Seele-Dichotomie, welche das Denken über Krankheiten im modernen Westen geprägt hat. Mit neueren Entwicklungen in den Natur- und vor allem den Neurowissenschaften wurden immer engere, kausal gedachte Verbindungen zwischen messbaren körperlichen Funktionen und geistigen Zuständen hergestellt. Das damit einhergehende Bild eines individualisierten Menschen, dessen psychisches Leiden einen objektivierbaren Grund haben muss, prägt bis heute den euro-amerikanischen Mainstream-Diskurs. Dies spiegelt sich nicht zuletzt im Aufstieg der Psychiatrie wider, aber auch den objektivierenden Spielarten der Psychotherapie, die zunächst den euro-amerikanischen Raum dominierten und mit der Moderne, dem (Neo-)Kolonialismus und dem (Kultur-)Imperialismus schließlich um die Welt gingen und gehen. Während sich der westliche Diskurs dabei weiterhin als universelle Wahrheit präsentiert, entlarven interkulturelle und dekoloniale Orientierungen gerade seine Provinzialität, indem sie nicht nur Kritik an der kulturellen Bedingtheit seiner epistemischen Voraussetzungen üben, sondern alternative Ansätze im Verständnis von psychischem Leid aufzeigen. So lassen sich in diversen Lebenspraxen und Lebenswelten rund um den Globus unterschiedliche philosophische Herangehensweisen auffinden, die das erlebte Leid sowohl der psychiatrischen Standardnosologie als auch der Binarität von Körper und Seele, Gesundheit und Krankheit, Vernunft und Wahnsinn entziehen.


In diesem Sinne versteht sich das Anliegen dieser Vortragreihe als ein Versuch, das Mainstream-Verständnis von »psychischer Krankheit« zu befragen und den im globalen Kontext verdrängten Positionen eine Stimme zu verleihen. Es werden uns unter anderem folgende Fragen beschäftigen: Welche Rolle kam der Psychiatrie und Psychotherapie in den von Neo-Kolonialismen geprägten Gesellschaften zu? Inwiefern müssten sie heute aus einer interkulturellen und/oder dekolonialen Sichtweise transformiert oder gar dekonstruiert werden? Welche Ansätze zu einer alternativen Ontologie der »Psyche« bzw. der Erfahrung von »Krankheit« bieten uns außereuropäische Philosophien? Und schließlich, inmitten der verschiedenen Krisen und Auswirkungen des globalen Kapitalismus, welche alten und neuen Wege können wir finden, um holistisch über Leiden, Pflege und Heilung nachzudenken?

Koordination: Cristina Chițu, Manu Sharma & Murat Ates

28.10, 18:30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Univ.-Prof.Dr. Kirsten  Rüther (Universität Wien, Österreich): Verhinderte Professionalisierung bei izangoma (traditionellen Heilern) und izinyanga in Südafrika (DETAILS)

11.11, 18.30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Dr. Karim  Mitha (University of Edinburgh, Vereinigtes Königreich): Mental Health and Muslim Communities  (DETAILS)

14.11., VORTRAG VERSCHOBEN: findet als Co-Referat am 13.1. statt 

Dr. Murat Ates (Wien): Wahnsinn als Realitätskritik und politische Intervention

(Abstract folgt)

30.11, 18.30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Dr. Susannah Deane (University of Bristol, Vereinigtes Königreich): Mind, Body, Spirits: Tibetan Notions of the ‘Subtle Body’ and its Implications for the Causation and Treatment of Mental Illness  (DETAILS)

13.01., 15.00 (3:00 pm CET) via zoom

Dr. Siby K. George (Indian Institute of Technology Bombay, Indien):The Disrupted Self: Madness, Modernity and Context (DETAILS)

KOREFERAT: Dr. Murat Ates (Wien): Wahnsinn als Realitätskritik und politische Intervention

20.01, 18.30 (6:30 pm CET) via zoom

Dr. Therí Pickens (Bates College, Maine, USA): What Editing Does  (DETAILS)

25.01, 18:30 (6:30 pm CET) via zoom

  • Vortrag auf Spanisch

  • Bitte um Anmeldung: office@wigip.org

Dr. Juan Andrés Pino Morán (Universidad de O´higgins, Chile):  Movimiento  loco  en  Chile:  activismos,  epistemologías  y  transformación  social  (DETAILS)

Intercultural Philosophizing: Theory and Practice Working Group of the Vienna Society for Intercultural Philosophy

Winter semester 2022/2023

Encountering Madness. Intercultural and Decolonial Approaches to the Phenomenon of Mental Illness

It was particularly the paradigm of a body-soul dichotomy that shaped thinking about illness in the modern West. With more recent developments in the natural and especially the neurosciences, increasingly close, causally conceived connections were made between measurable bodily functions and mental states. The accompanying image of an individualized human being whose mental suffering must have an objectifiable cause continues to shape Euro-American mainstream discourse to this day. This is reflected not least in the rise of psychiatry but also in the objectifying varieties of psychotherapy, which first dominated the Euro-American area and finally went and still go around the world with modernity, (neo-)colonialism and (cultural) imperialism. While Western discourse continues to present itself as universal truth, intercultural and decolonial orientations expose precisely its provinciality by not only criticizing the cultural conditionality of its epistemic presuppositions, but also pointing to alternative approaches in understanding psychological suffering. Thus, in diverse life practices and life-worlds around the globe, different philosophical approaches can be found that withdraw the experienced suffering from both the standard psychiatric nosology and the binarity of body and soul, health and illness, sanity and madness.

 

In this sense, the concern of this lecture series is understood as an attempt to interrogate the mainstream understanding of "mental illness" and to give voice to positions that have been repressed in the global context. Questions we will consider include: What was the role of psychiatry and psychotherapy in societies shaped by neo-colonialisms? To what extent would they need to be transformed or even deconstructed today from an intercultural and/or decolonial perspective? What approaches to an alternative ontology of the "psyche" or the experience of "illness" do non-European philosophies offer us? Finally, amidst the various crises and effects of global capitalism, what old and new ways can we find to think holistically about suffering, care, and healing?

Coordination: Cristina Chițu, Manu Sharma & Murat Ates

28.10, 18:30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Univ.-Prof.Dr. Kirsten  Rüther (Universität Wien, Österreich): Verhinderte Professionalisierung bei izangoma (traditionellen Heilern) und izinyanga in Südafrika (DETAILS)

11.11, 18.30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Dr. Karim  Mitha (University of Edinburgh, Vereinigtes Königreich): Mental Health and Muslim Communities  (DETAILS)

30.11, 18.30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Dr. Susannah Deane (University of Bristol, Vereinigtes Königreich): Mind, Body, Spirits: Tibetan Notions of the ‘Subtle Body’ and its Implications for the Causation and Treatment of Mental Illness  (DETAILS)

13.01., 15.00 (3:00 pm CET) via zoom

Dr. Siby K. George (Indian Institute of Technology Bombay, Indien):The Disrupted Self: Madness, Modernity and Context (DETAILS)

COREFERATE (in German:)

Dr. Murat Ates (Vienna): Wahnsinn als Realitätskritik und politische Intervention

20.01, 18.30 (6:30 pm CET) via zoom

Dr. Therí Pickens (Bates College, Maine, USA): What Editing Does  (DETAILS)

25.01, 18:30 (6:30 pm CET) via zoom

  • Lecture in Spanish

  • please register under: office@wigip.org

Dr. Juan Andrés Pino Morán (Universidad de O´higgins, Chile):  Movimiento  loco  en  Chile:  activismos,  epistemologías  y  transformación  social  (DETAILS)

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2022 SoSe Philosophieren in der islamischen Welt der Moderne. Eine interkulturelle Perspektive Philosophizing in the Islamic Modern World. An Intercultural Perspective

Mit Philosophieren in der islamischen Welt der Moderne ist primär die Philosophie in ihrer systematischen und doktrinären Vielfalt gemeint, die sich nur in argumentativer und begrifflicher Auseinandersetzung mit verschiedenen philosophischen – asiatischen, griechischen, europäischen, afrikanischen, nord- und lateinamerikanischen – Traditionen verstehen lässt. Die Philosophie ist somit nicht zwangsläufig an eine religiöse oder kulturelle Voraussetzung gebunden, sondern entsteht stets in einem interkulturellen und globalen Austausch.

Der von Anke von Kügelgen 2021 herausgegebene vierte Band der Reihe Philosophie in der islamischen Welt (hg. v. Ulrich Rudolph), die im Projekt Grundriss der Geschichte der Philosophie (hg. v. Laurent Cesalli und Gerald Hartung im Schwabe Verlag) angesiedelt ist, widmet sich der Komplexität des Philosophierens im modernen arabischen, osmanisch-türkischen, iranischen und südasiatischen Sprachraum vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Mit diesem Grundlagenwerk wird weltweit erstmals ein fundierter philosophiehistorischer Zugang zu Philosoph:innen und Themen dieser Regionen in einer Gesamtschau vorgelegt.

Die Ringvorlesung Philosophieren in der islamischen Welt der Moderne. Eine interkulturelle Perspektive knüpft an dieses Werk an und stellt dieses Philosophieren anhand der Debatten zu Kritik, Säkularität, spekulativem Realismus und Moderne in einer systematischen und interkulturellen Perspektive vor.

In vier Panels wenden sich die internationalen Gäste interdisziplinär und interkulturell verschiedenen philosophischen Themenkomplexen im arabischen, persischen und osmanisch-türkischen Sprachraum zu und eruieren die Möglichkeit eines globalen Philosophierens. Die Vorträge finden in zoom Stream statt.

VIDEOS der Veranstaltungen sind online: Links jeweils unter DETAILS

Koordination:

Dr. Sarhan Dhouib, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie an der Universität Hildesheim, Feodor Lynen Stipendiat der Alexander von Humboldt Stiftung.

In Kooperation mit:
Philosophie in der Islamischen Welt der Moderne (https://philosophy-in-the-modern-islamic-world.net): Leitung Kata Moser (Universität Göttingen), Roman Seidel (FU-Berlin)

Unter Mitarbeit von:
Cristina Chițu, Mitarbeiterin am Institut für Philosophie an der Universität Wien, Vorstandsmitglied der WiGiP.
Prof. Dr. Dr. Hans Schelkshorn,Vorstand des Institut für Interkulturelle Religionsphilosophie, Präsident der WiGiP

Vortragende und Termine

17. März, 19.00 (7:00 pm CET) via zoom (Bitte um Anmeldung/please register under: officewigiporg):

Dr. Sarhan Dhouib (Universität Hildesheim), Prof. em. Dr. Anke von Kügelgen (Universität Bern): Kritikauffassungen in der arabischsprachigen Philosophie (DETAILS)

07. April, 19.00 (7:00 pm CET) via zoom (Bitte um Anmeldung/please register under: officewigiporg)

Dr. Michael Frey (Universität Bern), Prof. Dr. Elizabeth Suzanne Kassab (Doha Institute for Graduate Studies): Nassif Nassar über philosophische Unabhängigkeit und menschliche Freiheit (DETAILS)

05. Mai, 19.00 (7:00 pm CET) via zoom (Bitte um Anmeldung/please register under: office@wigip.org)

Dr. Mansooreh Khalilizand (Universität Münster), Dr. Roman Seidel (Freie Universität Berlin): Dynamik des Seins. Aktuelle Perspektiven auf Ontologie in Iran (DETAILS)

09. Juni, 19.00 (7:00 pm CET) via zoom (Bitte um Anmeldung/please register under: officewigiporg)

Aspects of the Development of Modern Turkish Academic Philosophy

Prof. Dr. Zeynep Direk (Koç University, Istanbul): The Ideal of Turkish Modernity in Turkish Philosophical Humanism (DETAILS)
Prof. Dr. Christoph Herzog (University of Bamberg):On the Institutionalization of Academic Philosophy in the Republic of Turkey (1930s to 1970s) (DETAILS)

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2021 WiSe Rettet den Planeten! ‒Der Klimawandel und die Rolle der Interkulturellen Philosophie / Save the Planet! – Climate Change and the Role of Intercultural Philosophy

Unsere Erde und ihre Lebewesen sind in Gefahr und die Veränderung des Klimas weist deutlich daraufhin: es ist dort warm, wo kaltes Klima vorherrschen sollte und kalt in Gegenden, wo dies nicht üblich ist. Viele WissenschaftlerInnen melden sich besorgt zu Wort: KlimaforscherInnen, BiologInnen, GeowissenschaftlerInnen, WissenschaftshistorikerInnen, GeoanthropologInnen. Doch welche Rolle spielt die interkulturelle Philosophie bei der Klärung des Problems und welche Lösungsansätze kann sie anbieten? Kann sie nicht nur theoretische, sondern auch praktische Unterstützung leisten? Und was hat der Klimawandel und Umweltschutz allgemein mit interkultureller Kompetenz zu tun?

Mehrere PhilosophInnen haben sich zu diesen Fragen bereits in den letzten Jahren zu Wort gemeldet. Einige davon haben wir für diese Reihe eingeladen, um zu erfahren wie es in unterschiedlichen Ländern bzw. Teilen der Welt, aus Sicht unterschiedlicher sozialer Schichten, Ethnien, Religionen etc. um den Klimaschutz steht, was die verschiedenen kulturellen Ansätze zur Problematik beitragen und ob und wie das menschliche Leben und die Erde gerettet werden können. Die Vortragsreihe findet im SS und WS 2021/2022 statt.

Koordination:

Dr. Ľubomír Dunaj, Assistent am Institut für Philosophie an der Universität Wien, Mitglied der WiGiP

Dr. Bianca Boteva-Richter, ext. Lektorin am Institut für Philosophie an der Universität Wien, stv. Redaktionsleiterin der Zeitschrift Polylog, Vorstandsmitglied der WiGiP

Save the Planet! – Climate Change and the Role of Intercultural Philosophy

Our earth and its life as we know it are endangered by a changing climate. Already today it is hot in regions where it was supposed to be cool, like in the Arctic, and unusually cool in regions where this is not typical, like in many Asian countries this year. A great number of scientists are increasingly alarmed: climatologists, biologists, geoscientists, historians, anthropologists, and more. But which role does intercultural philosophy play in the analysis of this situation, and which solutions does it have to offer? Moreover, can it contribute not only on theoretical level, but be also of practical help? Lastly, what have climate change and environmental protection to do with intercultural competence?

Over the last years, several philosophers have worked on these questions. A few of them we invited to this lecture series. We want to get to know the perspectives of different countries and continents, but also of different classes, ethnicities, and religions. We want to explore their view on climate protection, their cultural approaches to the problem, if they think that human civilization and life on earth can be saved, and how this should be done. The lecture series takes place in summer and winter term 2021/2022.

Coordination:

Dr. Ľubomír Dunaj, Assistant at the Department of Philosophy at Vienna University, WiGiP member

Dr. Bianca Boteva-Richter, ext. lecturer at the Department of Philosophy at Vienna University, deputy managing editor of Polylog, board member of WiGiP

Vortragende und Termine im WS 2021-22 / lectures and dates in winter term 2021-22, via zoom (bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

► 28.10.2021, 18:30 (6:30 pm CET) (English, via zoom): Xiangzhan Cheng (Shandong University, China) - Contemporary Global Ecological Aesthetics. (DETAILS/ABSTRACT)

17.11.2021, 18:30 (6:30 pm CET) (English, in hybrid form via zoom and in: NIG, HS 3B): Filipe Campelo (Universidad de Pernambuco, Brasil) - Cosmopolitics: What can we learn from Amerindian perspectivism? (DETAILS/ABSTRACT)

ATTENTION - CHANGED DATE:  27.01.2022, (6:30 pm CET) (English, via zoom):

Ngozi Finette Unuigbe (University of Benin, Nigeria) - Pandemics, The Environment and Traditional Ecological Knowledge: A Synopsis and Proposals (DETAILS/ABSTRACT)

13.01.2022, (6:30 pm CET) (Spanisch with English abstract, via zoom): ÀngelsCanadell Prat (University of Barcelona): LANDING (DETAILS/ABSTRACT

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2021 SoSe Rettet den Planeten! ‒Der Klimawandel und die Rolle der Interkulturellen Philosophie / Save the Planet! – Climate Change and the Role of Intercultural Philosophy

Unsere Erde und ihre Lebewesen sind in Gefahr und die Veränderung des Klimas weist deutlich daraufhin: es ist dort warm, wo kaltes Klima vorherrschen sollte und kalt in Gegenden, wo dies nicht üblich ist. Viele WissenschaftlerInnen melden sich besorgt zu Wort: KlimaforscherInnen, BiologInnen, GeowissenschaftlerInnen, WissenschaftshistorikerInnen, GeoanthropologInnen. Doch welche Rolle spielt die interkulturelle Philosophie bei der Klärung des Problems und welche Lösungsansätze kann sie anbieten? Kann sie nicht nur theoretische, sondern auch praktische Unterstützung leisten? Und was hat der Klimawandel und Umweltschutz allgemein mit interkultureller Kompetenz zu tun?

Mehrere PhilosophInnen haben sich zu diesen Fragen bereits in den letzten Jahren zu Wort gemeldet. Einige davon haben wir für diese Reihe eingeladen, um zu erfahren wie es in unterschiedlichen Ländern bzw. Teilen der Welt, aus Sicht unterschiedlicher sozialer Schichten, Ethnien, Religionen etc. um den Klimaschutz steht, was die verschiedenen kulturellen Ansätze zur Problematik beitragen und ob und wie das menschliche Leben und die Erde gerettet werden können. Die Vortragsreihe findet im SS und WS 2021/2022 statt.

Koordination:

Dr. Ľubomír Dunaj, Assistent am Institut für Philosophie an der Universität Wien, Mitglied der WiGiP

Dr. Bianca Boteva-Richter, ext. Lektorin am Institut für Philosophie an der Universität Wien, stv. Redaktionsleiterin der Zeitschrift Polylog, Vorstandsmitglied der WiGiP

Save the Planet! – Climate Change and the Role of Intercultural Philosophy

Our earth and its life as we know it are endangered by a changing climate. Already today it is hot in regions where it was supposed to be cool, like in the Arctic, and unusually cool in regions where this is not typical, like in many Asian countries this year. A great number of scientists are increasingly alarmed: climatologists, biologists, geoscientists, historians, anthropologists, and more. But which role does intercultural philosophy play in the analysis of this situation, and which solutions does it have to offer? Moreover, can it contribute not only on theoretical level, but be also of practical help? Lastly, what have climate change and environmental protection to do with intercultural competence?

Over the last years, several philosophers have worked on these questions. A few of them we invited to this lecture series. We want to get to know the perspectives of different countries and continents, but also of different classes, ethnicities, and religions. We want to explore their view on climate protection, their cultural approaches to the problem, if they think that human civilization and life on earth can be saved, and how this should be done. The lecture series takes place in summer and winter term 2021/2022.

Coordination:

Dr. Ľubomír Dunaj, Assistant at the Department of Philosophy at Vienna University, WiGiP member

Dr. Bianca Boteva-Richter, ext. lecturer at the Department of Philosophy at Vienna University, deputy managing editor of Polylog, board member of WiGiP

Vortragende und Termine im SS 2021/ lectures and dates in summer term 2021, via zoom (bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

25.03.2021, 18:30 (6:30 pm CET): Graham Parkes (University of Hawai’i at Manoa) –

How to Avoid the End of Civilisation as We Know It - in Four Difficult Steps. (DETAILS)

15.04. 2021, 18:30 (6:30 pm CET): Mădălina Diaconu (Universität Wien) –

Die globale Wetter-WG. Dimensionen einer Ökoästhetik der Atmosphäre. (DETAILS)

06.05.2021, 18:30 (6:30 pm CET): Darrel Moellendorf (Goethe University, Frankfurt) –

The Anthropocene: A Realistic Utopia. (DETAILS)

27.05.2021, (6:30 pm CET): Richard Sťahel (Slovak Academy of Sciences, Bratislava) –

The Roots of Slovak Critical Environmentalism. (DETAILS)

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2020 WiSe Marxismus im Gespräch – Interkulturelle Perspektiven und Entwicklungen

Koordination:
Dr. Ľubomír Dunaj, Assistent am Institut für Philosophie an der Universität Wien, Mitglied der WiGiP
Dr. Bianca Boteva-Richter, ext. Lektorin am Institut für Philosophie an der Universität Wien, stv. Redaktionsleiterin der Zeitschrift Polylog, Vorstandsmitglied der WiGiP

Im Jahr 2018 wurde der 200. Geburtstag des bedeutenden Philosophen Karl Marx gefeiert. Seine Philosophie hat die Entwicklung des Denkens in der ganzen Welt beeinflusst und sie in neue Bahnen gelenkt, wobei die Ansätze nicht nur theoretisch rezipiert und weitergeführt, sondern auch praktisch angewandt wurden.

Doch was ist nun - so viele Jahre nach den ersten Versuchen - aus der Utopie, aber auch aus der Wirklichkeit der marxistischen Philosophie geworden? Wie wurde sie in Lateinamerika, in Asien, Afrika und Europa rezipiert und weiterentwickelt? Welche kritischen Theorien und Aspekte wurden in letzter Zeit vorgestellt? Was können wir von Karl Marx, von seinen Analysen und Ideen, aber auch von den in den verschiedenen Ländern der Welt eingetretenen gesellschaftlichen Veränderungen in philosophischer Hinsicht lernen? Und vor allem: Was ist aus der Praxis des marxistischen Philosophierens geworden?

In dieser Vortragsreihe wird versucht, jenseits eines rein historischen Horizonts zu gelangen, um die Kontextualisierung der marxistischen Theorien in kulturell anderen Formen des Lebens und des Denkens zu erarbeiten und zu verstehen. Der kulturellen Einbettung sowie den neuen kritischen Aspekten in der Weiterentwicklung marxistischer Ansätze wird besondere Aufmerksamkeit geschenkt, um diese neuen Denkstränge herauszuarbeiten und weiterzuverfolgen. Dabei wird die Wirkung marxistischer Auffassungen als Instrument der realen Veränderung der Welt vorgestellt.

► Do., 29.10.2020, 18.30 Uhr, via zoom (bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

Amy Allen (USA): Decolonization of the Critical Theory (DETAILS)

► Do., 12.11.2020, 18.30 Uhr, via Zoom, wird auf den 17.12.2020 vertagt. (bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

Dennis Schilling (China/Deutschland): Widersprüche und Harmonie-Kritische Fragen an eine chinesische Dialektik (DETAILS)

► Do., 26.11.2020, 18.30 Uhr, via zoom (bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

František Novosád (Slovakia): Slovakian Marxism: An Archeological Report Marxism without Marx (DETAILS)

► Do., 03.12.2020, 18.30 Uhr, via zoom (bitte um Anmeldung unter: )

Ivan Landa (Czechia): Dialogue between Marxism and Christianity in Prague of 1960s (DETAILS)

► Do., 14.01.2021, 18.30 Uhr, (via zoom bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

Albert Kasanda (Czechia/UK): Marxist Theory and Its Critics in Africa Today  (DETAILS)

► Do., 21.01.2021, 18.30 Uhr, (via zoom bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

Raúl Fornet-Betancourt (Deutschland): Zur Komplexität der Lateinamerikanisierung Karl Marx (DETAILS)

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2019 WiSe Globalgeschichte und interkulturelle Philosophie

Koordination:
Univ. Prof. Dr. Andrea Komlosy (Univ. Wien)
Univ. Prof. DDr. Johann Schelkshorn (Univ. Wien)

In den letzten Jahrzehnten sind sowohl in der Philosophie als auch in den historischen Wissenschaften eurozentrische Forschungsperspektiven aufgebrochen worden. Die jüngeren Ansätze einer Globalgeschichte und interkulturellen Philosophie haben sich jedoch bisher weitgehend unabhängig voneinander entwickelt. Vor diesem Hintergrund sollen in diesem Arbeitskreis jeweils Proponent_innen beider Forschungsprojekte direkt miteinander ins Gespräch kommen.

Ort/Zeit jeweils: HS 2, Hauptgebäude der Universität Wien, Universitätsring 1, 1010 Wien; 18:30-21 Uhr

2019-10-17

Rolf Elberfeld und Anke Graneß (Philosophie/Hildesheim; DFG-Projekt: Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive)

Andrea Komlosy (Wirtschafts- und Sozialgeschichte/Wien)

Eröffnungsabend: Globalgeschichte und interkulturelle Philosophie: Theoretische Grundlagen (DETAILS)

2019-11-21

Martina Kaller (Geschichte/Wien)

Hans Schelkshorn (Philosophie/Wien)

Globalgeschichte und interkulturelle Philosophie: Fallbeispiel Lateinamerika (DETAILS)

2020-01-16

Susanne Weigelin-Schwiedrzik (Sinologie/Wien)

Heiner Roetz (Sinologie/Bochum)

Globalgeschichte und interkulturelle Philosophie: Fallbeispiel China (DETAILS)

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2019 SoSe Harmonie und Widerstreit

Koordination:
Dr. Bianca Boteva-Richter (Redaktion Zeitschrift polylog)
Univ. Prof. DDr. Johann Schelkshorn (Univ. Wien)

Die harmonische Weltsicht östlicher Kulturen wurde bis in die jüngere Gegenwart immer wieder der konfliktiven Lebenseinstellung des Okzidents gegenübergestellt. In Abgrenzung zu den essentialistischen Bildern über den Ost-West-Gegensatz werden in dieser Vortragsreihe unterschiedliche Konzepte von Harmonie und Widerstreit sowohl in ostasiatischen als auch in westlichen Philosophien behandelt. Zu solchen Konzepten gehören beispielsweise die neue konfuzianistische Linie in China, die sowohl als Untermauerung der neuen gesellschaft- und marktpolitischen Entwicklung, als auch zu Dialoginitiierung mit dem Westen dient, genauso wie neorealistische Kritiken an J.F. Lyotard, die im Zuge eines Konzept des Widerstreits näher analysiert werden können. Die Analyse der japanischen Kulturgeschichte, die bisher vom Begriff der Harmonie dominiert wurde, kann nun mit einem differenzierten Blick als „mythologischen Dissens“ kritisch dargestellt werden.

Ort: Institut für Philosophie, Univ. Wien. Beginn jeweils 19 Uhr

2019-05-06

Graham Parkes:
"Reconciling Differences through Remonstration: Ancient Chinese Philosophy and Contemporary Politics"
DETAILS

2019-05-20

Sergej Seitz:
"Lyotards Konzept des Widerstreits. Eine unrealistische Relektüre"
DETAILS

2019-06-06

Raji Steineck:
"Mythologischer Dissens - Über eine ungewohnte Form politischer Kritik in der japanischen Geschichte"
DETAILS

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2018 WiSe Menschenrechte in interkultureller Perspektive

Koordination:
Mag. Murat Ateş (Univ. Wien, Univ. des Saarlandes)
Univ. Prof. DDr. Johann Schelkshorn (Univ. Wien)

Nach dem Schrecken des nationalistischen Totalitarismus, das zur Shoa und zum zweiten Weltkrieg geführt hatte, veröffentlichten die Vereinten Nationen als Reaktion zu den Verletzungen der menschlichen Würde am 10. Dezember 1948 die Allgemeine Erklärung über die Menschenrechte. In den folgenden Jahrzehnten hat die UN-Deklaration über kulturelle und Grenzen hinweg eine globale Diskussion zu Menschenrechten befördert.

Bereits im Vorfeld der UN-Deklaration diskutierten Intellektuelle aus unterschiedlichen Regionen und Kulturen in einer UNESCO-Konferenz ihre Begründungen der Menschenrechte. Dabei kam es bereits früh auch zu einer Kritik, wie das ›Mensch-sein‹ und die Frage des ›Rechts‹ genauer zu verstehen sei und ob solch allgemein formulierte Universalismen nicht auch für das partikuläre Interesse missbraucht werden könnten. In der Tat stand die rechtliche Anerkennung der Menschenrechte nicht nur seit jeher in einer Spannung zu politischen und imperialen Machtinteressen. Sondern die Rede von den Menschenrechten galt anderseits oftmals gerade als Legitimation für die Durchsetzung kolonialer Bestrebungen. In der jüngeren Zeit hingegen, in der es zu einer deutlichen Wiederbelebung von nationalistischen und autoritären Diskursen kommt, die sich letztlich in rechtspopulistischen Regierungen zu niederschlägt, erhalten die Menschenrechte – gerade weil sie als solche auf dem Spiel stehen – ihre emanzipatorische Bedeutung zurück.

Anlässlich „70 Jahre UN-Deklaration“ und der damit verbunden historistischen und gegenwärtigen Entwicklungen werden wir in diesem Semester den Themenschwertpunkt der WIGIP-Reihe den Menschenrechten widmen. Mit Einzelvorträgen sowie einer Tagung wollen wir die Frage/n der Menschenrechte aus unterschiedlichen Perspektiven interkultureller Philosophie und Theoriebildung beleuchten und dabei durchaus auch kontrovers zur Diskussion stellen.

2018-11-15

Miša Krenčeyová (Univ. Wien):
“Warum überhaupt 'Afrika'? – Debatten über Menschenrechte in und aus Afrika" DETAILS

2018-12-07

Tagung: 70 Jahre UN-Deklaration der Menschenrechte DETAILS

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2018 SoSe Post- und Dekoloniales Philosophieren

Koordination:
Mag. Dr. Anke Graneß (Univ. Wien)
Mag. Murat Ateş (Univ. Wien, Univ. des Saarlandes)

Im Sommersemester 2018 wird sich die Vortragsreihe zur interkulturellen Philosophie (www.wigip.org) dem Thema postkoloniale/dekoloniale Theorien/Philosophien widmen. Die Absicht besteht darin, die Bedeutung postkolonialer und dekolonialer Interventionen für den Bereich der interkulturellen Philosophie fruchtbar zu machen. Trotz vieler Überschneidungen und Anknüpfungspunkte laufen beide Theoriebereiche noch eher parallel nebeneinander her. Insofern ist es die Intention unseres Themenschwerpunktes, interkulturelles Philosophieren und post-/dekoloniale und in diesem Zusammenhang auch (post-)feministische Theorien enger miteinander zu verknüpfen.
Dabei fragen wir uns nicht nur, was die Besonderheit eines Philosophierens unter (post-)kolonialen Bedingungen ausmacht, sondern vor allem auch, inwiefern koloniales und eurozentrisches Denken epistemische Gewalt ausübt, indem es einerseits eine bestimmte Form der Rationalität forciert und dabei anderseits nicht-europäische Denktraditionen ignoriert, marginalisiert, oder auch (ohne es eigens zu benennen) diese sich aneignet. Wir fragen uns, wie sich solch epistemische Dominanz auf die Philosophie und Wissensarbeit in (ehemals) kolonisierten Ländern, aber auch in den Ländern der früheren Kolonialmächte und heutigen Industrienationen auswirkt. Wir stellen uns ferner die Frage, wie sich koloniale Verhältnisse weltweit als patriarchale und "weiße" Hegemonien durchsetzen konnten und welche Gegenstrategien zur Dekolonisierung des Denkens bisher entwickelt wurden.

Ort: Institut für Philosophie, Univ. Wien. Beginn jeweils 19 Uhr

2018-03-22

Hanna Hacker (Wien):
Critical Whiteness: Einführung in ein Paradigma globalgeschichtlicher Hegemoniekritik DETAILS

2018-04-12

Elise Coquereau (Prag/Wien):
"Postcolonial Responses and Indian Identities in Academics"
DETAILS

2018-05-24

Martina Kopf (Wien):
"Stimme und Widerstand: Schwarzes feministisches Denken in den USA" DETAILS

2018-06-07

Christine Klapeer (Wien):
“I own myself, I own the world”?! (Selbst-)Eigentum, postkoloniale Kritik, und queer-feministische Herausforderungen DETAILS

2018-06-21

Magdalena Kraus und Jonathan Scalet (Wien):
"Warum wir dekoloniale Theorien von ihren lateinamerikanischen Wurzeln her lesen sollten" DETAILS

2018-06-27

Araba Evelyn Johnston-Arthur (Washington DC, USA):
"Zur Poesie widerständigen Wissens in der afrikanischen Diaspora" DETAILS

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2017 WiSe Philosophien in China

Koordinator: Johann Schelkshorn

Ort:  Aula im Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2, Hof. 1; 1090 Wien

2018-01-09

Richard Trappl (Wien):
Konfuzianismus: Vom "Lunyu" ("Analekten des Konfuzius") bis zum Antikonfuzianismus im 20. Jh. und den "Konfuzius-Instituten" DETAILS

2018-01-22

Ole Döring (Berlin):
Was hat uns die „konfuzianische Philosophie“ heute zu sagen?DETAILS

2018-01-31

Wolfgang Kubin (Bonn):
Konfuzius und "das Heilige"
DETAILS

Prof. Schelkshorn ist a.o. Professor und Institutsvostand am Institut für Christliche Philosophie an der Universität Wien und Präsident der WiGiP (Wiener Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie)

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2017 SoSe Philosophien Indiens

Koordination und Organisation:
Murat Ateş: Lehrbeauftragter an der Universität Wien, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität des Saarlandes sowie Redaktionsmitglied der Zeitschrift polylog
Michael Shorny: Gründungs- und Vorstandmitglied der Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie,  Redaktionsmitglied der Zeitschrift polylog

Der Arbeitskreis widmet sich in diesem Semester den »Philosophien Indiens«. Dabei steht nicht nur das Gespräch mit jener philosophischen Tradition im Vordergrund, sondern gleichermaßen auch die Problematisierung der Vorstellung, wonach jene Tradition als eine homogene und in sich abgeschlossene Einheit existiere. Aus diesem Grund verweist der Titel nicht auf den Singular »indische Philosophie«, sondern eben auf den Plural »Philosophien Indiens«, welcher bereits in sich auf eine polylogische Situierung verweist. Beim Arrangement der Vorträge und der Podiumsdiskussion für das Sommersemester war es uns jedenfalls ein besonders Anliegen, aufzuzeigen, dass die sogenannte »indische Philosophie« in sich diverse und durchaus auch in antagonistischem Widerstreit stehende Denkbewegungen birgt, welche wiederum zu jeweils unterschiedlichen Kollaborationen in einen weltweiten Diskurs führ(t)en. Unser Programm möchte dementsprechend unterschiedliche Einblicke anbieten: Es werden u.a. Fragen politischer Philosophien Indiens im Bezug einer modernen Menschenrechtsbegründung thematisiert, wie auch in weiteren Terminen zur Frage stehen wird, was in yogischen und tantrischen Traditionen unter jenen Einsichten verstanden werden kann, die auf einer leiblich erlebten Erfahrung basieren müssen. Im Kontrast dazu werden wir aber auch Denktraditionen vorstellen und in einem interkulturellen Kontext diskutieren, welche sich als logische und erkenntnistheoretische Schulen verstanden haben und bereits in der indischen Antike komplexe und höchst reflexive Systembildung hervorgebracht haben.

2017-05-04

Monika Kirloskar-Steinbach (Konstanz):
"Kann es eine indische Menschenrechtsbegründung geben?" DETAILS

2017-05-18

Ram Adhar Mall (Jena):
"Indische Logik zwischen Epistemologie und Psychologie" DETAILS

2017-06-08

Arno Böhler / Dagmar Shorny (Wien)
"Philosophie des Yoga – Yoga als Philosophie" DETAILS

2017-06-22

Elisa Freschi (Wien):
(Anti-)Realismus aus Perspektive des Viśiṣṭādvaita Vedānta. DETAILS

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2016 WiSe Grenzen im Denken Europas: Mittel- und Osteuropäische Ansichten

Koordination und Organisation: Mădălina Diaconu: Privatdozentin am Institut für Philosophie und am Institut für Romanistik der Universität Wien, Redaktionsmitglied der Zeitschrift “polylog” und Vizepräsidentin der WiGiP. Bianca Boteva-Richter: Lektorin am Institut für Philosophie der Universität Wien, Redaktionsmitglied der Zeitschrift “polylog” und Vorstandsmitglied der WiGiP.

Eine Kooperation von: Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (WiGiP), Institut für Romanistik der Universität Wien, OeAD-Kooperationsbüro Lemberg/Lwiw, Österreichisch-Rumänische Gesellschaft, IWK

Mittel- und Osteuropa zeichnen sich durch eine große Sprachenvielfalt, durch ethnische Heterogenität und religiös-konfessionelle Durchmischung aus. Welchen Einfluss haben diese Faktoren – zusätzlich zur bewegten Geschichte des letzten Jahrhunderts – auf die Identitätsbildung, und was heißt es, ein/eine Mitteleuropäer_in oder Osteuropäer_in zu sein? Welche Selbstbilder teilen Mittel- und Osteuropäer_innen, und korrespondieren diese überhaupt mit den Bildern, die die anderen Europäer_innen von ihnen haben? Welche Werte verbinden oder aber trennen die verschiedenen Regionen Europas? Gibt es eine mittel- bzw. osteuropäische Solidarität, und gibt es so etwas wie gemeinsame mittel- bzw. osteuropäische Handlungs- und Denkmuster, oder ist Mittel- bzw. Osteuropa bloß ein intellektuelles Konstrukt? Nicht zuletzt: Wie unterscheidet sich das Denken von Philosoph_innen aus Mittel-/Osteuropa von dem westlicher Philosoph_innen? Welche Debatten stehen im Vordergrund etwa der politischen, feministischen und interkulturellen Philosophie?

2016-10-16:

Podiumsdiskussion mit Philipp Ther und Larisa Schippel (Wien):
Ist Osteuropa überhaupt Europa? Grenzziehungen des Denkens als hegemoniale Muster des Ausschlusses. Details

2016-11-24:

Nikolaj Plotnikov (Bochum):
Philosophie im postsowjetischen Russland zwischen Identitätsfindung und wissenschaftlichem Diskurs. Versuch einer Kartographie. Details

2016-12-01

Yvanka B. Raynova (Sofia, Wien):
Feministische Wertekonflikte und Dramadynamik im »Ost-West«-Kontext Details

2017-01-12

Romanița Constantinescu (Bukarest, Heidelberg):
Zur östlichen Grenze Südost- und Ost(mittel)Europas.
Details

2017-01-26

Andriy Dakhniy (Lwiw):
Die Ukraine zwischen Europa und Russland (aus geschichtsphilosophischer und interkultureller Sicht) Details
 

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2016 SoSe Philosophie in der arabisch-islamischen Welt

Koordination und Organisation: Dr. Anke Graneß, Institut für Philosophie an der Universität Wien, Redaktionsmitglied der Zeitschrift “polylog”.

In Kooperation mit dem Institut für Wissenschaft und Kunst (IWK), Wien

2016-03-03:

Jameleddine Ben Abdeljelil: "Das Unbehagen an der Tradition im Islam – Bruch und Kontinuität." AUDIO zum Nachhören und weitere Details

2016-03-17:

Elvira Wakelnig: Philosophie – Falsafa: Von Griechenland in die arabisch-islamische Welt. Details 

2016-04-12:

Sarhan Dhouib: Intoleranz und Toleranz in der arabischen Moderne. Details

2016-05-23:

Ayman Agbaria: Islamic Jurisprudence of Minorities: Is It Good for All? The Case of the Palestinian Muslim Minority in Israel. Details

2016-06-23:

Elizabeth Suzanne Kassab: Enlightenment Debates in Cairo and Damascus on the Eve of the 2011 Uprisings. Details

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2015 WiSe Philosophie in Lateinamerika

Semester-Schwerpunkt WiSe 2015/16: Philosophie in Lateinamerika

Koordination und Organisation: DDr. Hans Schelkshorn, Institut für christliche Philosophie an der Universität Wien, Redaktionsmitglied der Zeitschrift “polylog”.

2015-10-12:

Raúl Fornet-Betancourt: "Zur kulturellen Funktion der Philosophie in Zeiten der Krise.Eine lateinamerikanische Perspektive." Details 

2015-10-22:

Josef Estermann: "Andine Philosophie als provozierende Alterität – Eine interkulturelle Kritik des abendländischen Ethno- und Androzentrismus." Details 

2015-11-12:

Michael Rössner: "Literatur als Fortsetzung der Philosophie mit anderen Mitteln: Philosophisch-literarische Spiele in der argentinischen Literatur." Details 

2015-11-19:

Mohamed Turki: "Convivencia und Toleranz in Al-Andalus." Details 

2015-12-09:

Josefina Echavarría Álvarez: "Friedensprozesse und Konflikttransformation: ein Blick auf vergangene und gegenwärtige Prozesse in Kolumbien." Details 

2016-01-12:

Ulrich Brand: "„Gutes Leben“ (buen vivir) – Anregungen einer lateinamerikanischen Debatte." Details 

2016-01-25:

Hans Schelkshorn: "Von der Mexikanischen Revolution zur Philosophie der Befreiung. Zum lateinamerikanischen Denken im 20. Jahrhundert." Details

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2015 SoSe

ohne Gesamtthema

2015-03-19:

Geoffrey Ashton: "Amor Fati and the Aesthetics of Liberation in the Bhagavad Gītā: A Nietzschean Reading of Bhakti Yoga in the Post-Theophany Chapters." Details 

2015-03-26:

Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: "Thesen zum interkulturellen Selbstverständnis der Philosophie." Details 

2015-04-23:

Murat Ateş: "An-ātman. Zur Frage des Subjekts in der frühen indischen Philosophie." Details 

2015-05-21:

Gail Presbey: "Odera Oruka and Mohandas Gandhi on Reconciliation." Details 

2015-06-11:

Alena Rettová: "African Philosophy in Multiple Disguises." Details 

2015-06-23:

L.-J. Bonny Duala-M'bedy: "Die Konstruktion des Fremden in der europäischen Geistesgeschichte. Der Fall Afrika." Details 

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2014 WiSe

ohne Gesamtthema

2014-10-23:

Harald Lemke: "Interkulturelle Philosophie und universelle Ethik." Details 

2014-10-31:

Hans Schelkshorn, Nausikaa Schirilla, Georg Stenger, Franz Martin Wimmer: "Zur Zukunft der interkulturellen Philosophie (Podiumsdiskussion)." Details 

2014-11-06:

Albert Kasanda: "African Intercultural Philosophy." Details

2014-12-11:

Anke Graneß: "Darf Nahrung Ware sein? Gerechtigkeitskonzeptionen aus der modernen Philosophie in Afrika." Details 

2015-01-22:

Ursula Klein: "Unterlassen als Un/Möglichkeit für Entwicklung." Details

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2014 SoSe

ohne Gesamtthema

2014-02-05:

Reginald Oduor: "Identity Politics in the Twenty-first Century: A Kenyan Perspective." Details

2014-05-08:

Graham Parkes: "Climate change and Chinese philosophy." Details

2014-05-22:

James Garrison: "The Aesthetic Life of Power: An Overview." Details

2014-06-26:

Julya Rabinowich und Martin Ross: "Martin Ross im Gespräch mit Julya Rabinowich." Details

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2013 WiSe

ohne Gesamtthema

2013-11-07:

Michaela Krenčeyová: "Wer darf über Afrika schreiben? Inklusionsstrategien afrikanischer WissenschaftlerInnen in globalen Diskursen." Details 

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2013 SoSe

ohne Gesamtthema

2013-01-16:

Peter Enz: "Der Keim der Revolte: Militante Solidarität und religiöse Mission bei Ibn Khaldun." Details

2013-05-23:

Grzegorz Gugulski: "Das Individuum und die (nationale) Kultur bei Witold Gombrowicz und im gegenwärtigen politischen Diskurs in Polen." Details 

2013-06-20:

Eike Bohlken: "Was wir vom Anderen wissen sollten. Interkulturelle Ethik als Teildisziplin der Angewandten Ethik?" Details 

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2013-01-16

MITTWOCH, 16.1. 2013, 18.30 Uhr, IWK


Buchpräsentation 
Peter Enz:  »Der Keim der Revolte: Militante Solidarität und religiöse Mission bei Ibn Khaldun« 
Vortrag und Diskussion

In seinem Versuch, die Geschichte, so wie er sie erlebt, rational begreiflich zu machen, entwirft Ibn Khaldun, ein Tunesier aus dem 14. christlichen Jahrhundert, in seinem geschichtstheoretischen Hauptwerk den Begriff der Asabiya. Die Asabiya ist eine Art militanter Solidarität, die die Mitglieder einer Gruppe von Menschen aneinander bindet und es der Gruppe ermöglicht, sich gegen äußere Bedrohungen zu wehren und aktive Machtansprüche zu stellen. Sie ist im Gedankengebäude Ibn Khalduns die eigentliche Bewegerin der Geschichte, sie treibt die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklungen an, sie macht eine Gruppe von Menschen zu einem aktiven politischen Subjekt. Ohne Asabiya ist politischer Erfolg nicht möglich.
Peter Enz macht es sich zur Aufgabe, die vielschichtigen Strukturen dieses Begriffs, seine Bedingungen und Funktionen genau zu durchleuchten. Die Bedeutung der Asabiya erschöpft sich nämlich nicht in ihrer Rolle als soziale Kraft. Gerade im Dialog mit dem postmarxistischen Denker Alain Badiou entpuppt sie sich als ein Konzept, das die komplexen Strukturen revolutionärer Bewegungen verständlich machen kann.

Peter Enz: Studium der Arabistik und Philosophie in Wien. Gegenwärtig arbeitet er als Übersetzer im Bundesdienst.

 

INFORMATIONEN ZUM BUCH

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2013-05-23

Donnerstag 23.5.13, 18:30 Uhr, IWK

Vortrag und Gespräch mit Grzegorz Gugulski:

Das Individuum und die (nationale) Kultur bei Witold Gombrowicz und im gegenwärtigen politischen Diskurs in Polen

Witold Gombrowicz gehört zweifelsohne zu den interessantesten Persönlichkeiten der (polnischen) Literatur des 20. Jahrhunderts. Neben seinen herausragenden literarischen
Leistungen hat er sich vor allem mit Themen wie Polen, Polentum und der Rolle des Individuums innerhalb der Gesellschaft oder Nation auseinandergesetzt. Der Begriff Nation erweist sich nach wie vor als geeignetes Mittel, um identitätsstiftende kulturelle Konstrukte aufrechtzuerhalten, zu kreieren und diese in den Dienst der Macht im breitesten Sinne des Wortes einzuspannen. Dies veranschaulicht nicht nur seine Auseinandersetzung mit der (nationalen) Kultur, sondern auch der gegenwärtige politische Diskurs in Polen.

Grzegorz Gugulski ist Senior Lecturer am Zentrum für Translationswissenschaft der Universität Wien (Sprachbereich Polnisch).

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2013-06-20

Donnerstag 20. 6. 2013, 18:30 Uhr, IWK

Vortrag und Gespräch mit Eike Bohlken (Hannover)

Was wir vom Anderen wissen sollten. Interkulturelle Ethik als Teildisziplin der Angewandten Ethik?

Geht man davon aus, dass es innerhalb der interkulturellen Philosophie auch einer interkulturellen Ethik bedarf, stellt sich die Frage, in welchem Verhältnis diese zur Allgemeinen Ethik des moralischen Universalismus steht. Löst sie diese ab? Oder ergänzt sie sie als Teildisziplin der Angewandten Ethik, indem sie versucht, die Realisierungsmöglichkeiten eines moralischen Universalismus in kulturell heterogenen und postkolonialen Gesellschaften auszuloten? Der Vortrag geht diesen Fragen nach und versucht, die Position der interkulturellen Ethik zwischen Allgemeiner und Angewandter Ethik zu bestimmen.

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2013-10-10

Donnerstag, 10.10.2013, 19.30 Uhr, IWK
Präsentation der Nummer 29 von »polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren« zum Thema Natur 
Vorgestellt von Ursula Baatz, Mădălina Diaconu und Ursula Taborsky (Wien)
Die neue Nummer von »polylog« widmet sich dem Thema Natur in interkultureller Perspektive: verschiedene Konzepte, die Rolle von Natur und Politiken in Bezug auf Natur werden verhandelt. Z. B. wird Natur aus der Perspektive der environmental aesthetics analysiert, die die ästhetische Politik auf der Idee eines »Gemeinguts der Wahrnehmung« gründet, sowie auch aus der bio- und ökozentrischen Perspektive einer »präkolonialen afrikanischen Ethik«. Andere Autoren hinterfragen kritisch die geläufig als selbstverständlich geltende ökologische Relevanz des Buddhismus und untersuchen das Natur-Verständnis mongolischer Schamanen. Auch werden konkrete soziale Projekte, wie dem »Gartenpolylog« diskutiert. Weitere Infos auf www.polylog.net. 
Ursula Baatz: Gründungsmitglied der WIGIP und des »polylog«, Philosophin und Wissenschaftsjournalistin. 
M
ădălina Diaconu: Privatdozentin an der Universität Wien, Vorstandsmitglied der WiGiP und Redaktionsmitglied von »polylog« und »Studia Phaenomenologica«. 
Ursula Taborsky: 
Vorstandsmitglied der WiGiP; Mitgründerin und Vorstandsmitglied von »Gartenpolylog – Die GärtnerInnen der Welt kooperieren«.

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2013-11-07

Donnerstag, 7.11.2013, 18.30 Uhr, IWK 

Miša Krenčeyová (Wien): 
Wer darf über Afrika schreiben? Inklusionsstrategien afrikanischer WissenschaftlerInnen in globalen Diskursen
Die AutorInnenschaft wissenschaftlicher Veröffentlichungen zu Afrika unterliegt einem deutlichen Machtgefälle und spiegelt die marginalisierte Position afrikanischer WissenschaftlerInnen im globalen akademischen Feld wider. Diskurse wie jene zu Menschenrechten und Entwicklung sind gleichzeitig geprägt von einem Übermaß an Repräsentationen von Afrika, die unterschiedliche Interessen spiegeln und Afrika als imaginierten Raum für vielfältige Zwecke vereinnahmen. Afrikanische WissenschaftlerInnen nehmen hierbei eine spezifische geopolitische diskursive Position ein. Ausgewählte Beispiele ihrer Deutungen Afrikas im Zusammenhang mit den Wissensfeldern »Menschenrechte« und »Entwicklung« sollen im Vortrag als Ausgangspunkt für Überlegungen zur Verschränkung von Autorität und Identität in der Wissensproduktion zu Afrika dienen. 
Miša Krenčeyová: Studium der Internationalen Entwicklung, Doktorat Afrikawissenschaften. Derzeit Post-Doc-Assistentin am Institut für Afrikawissenschaften, Universität Wien.

Moderation: Franz Martin Wimmer

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2014-02-05

Mittwoch, 05.02.2014, 19 Uhr, IWK

Dr. Reginald M.J. Oduor (Universität Nairobi, Kenia)

Identity Politics in the Twenty-first Century: A Kenyan Perspective

Der kenianische Philosoph Reginald M.J. Oduor (Universität Nairobi) beschäftigt sich in seinem Vortrag mit dem Problem der ethnozentrierten Politik im heutigen Kenia. Obwohl in Kenia, einem Staat in dem 42 verschiedene Ethnien beheimatet sind, der dominierende politische Diskurs auf die Nation bezogen ist, ist die von den politischen Eliten betriebene Politik letztendlich immer noch ethnozentriert, d.h. es steht vor allem die Sicherung der Interessen der eigenen Ethnie im Vordergrund. Die Unterdrückung der Interessen ethnischer Minderheiten bzw. der Möglichkeit, diese in einem auf die Nation orientierten politischen Diskurs überhaupt erst zu formulieren, trägt wesentlich zur politischen Instabilität des Landes bei. Aus diesem Grund schlägt Oduor vor, dass für eine langfristige Stabilisierung des Landes eine Verschiebung vom Paradigma der auf das Individuum fokussierten liberalen Demokratie hin zu einer anderen Form der Demokratie erfolgen sollte, die die ethnische Verbundenheit, der die Mehrheit seiner Landsleute verpflichtet ist, anerkennt.

Dies ist sicherlich eine starke und kontrovers zu diskutierende These, die angesichts ethnischer Politik in Europa (siehe u.a. während des Prozess des Zerfalls des ehemaligen Jugoslawien oder die Ausgrenzung von Sinti und Roma) Relevanz über den Kontext Afrikas hinaus besitzt.

Vortrag in englischer Sprache nachzuhören im Internet: https://audiothek.philo.at/media/reginald-mj-oduor-nairobi-kenia-identity-politics-

Dr. Reginald M.J. Oduor is Lecturer in Philosophy, Department of Philosophy and Religious Studies, University of Nairobi. Latest Publication: Oduor, R.M.J. 2012. Ethnic Minorities in Kenya’s Emerging Democracy: Philosophical Foundations of their Liberties and Limits. Lambert Academic Publishing, Saarbrücken, Germany. www.lap-publishinghouse.com

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2014-05-08

Donnerstag, 08.MAI.2014, 19 Uhr, IWK

Graham Parkes (Cork, Irland)

Climate change and Chinese philosophy

Graham Parkes' Forschungen widmen sich vor allem Fragen der Umweltphilosophie und der politischen Philosophie, und zwar aus einer dezidiert komparativen Perspektive zwischen kontinentaleuropäischen und ostasiatischen Philosophien. Parkes kritisiert die europäische und nordamerikanische Philosophie als provinziell insofern sie über eine Beschäftigung mit sich selbst selten hinaus geht. Aus diesem Grund versucht er sich an einer Öffnung des Diskurses, am Gewinnen einer hermeneutischen Distanz, durch das Studium der chinesischen und japanischen Philosophie, eine Aufgabe, die gerade auch angesichts der Globalisierung von großer Bedeutung ist. Konkret beschäftigt sich Parkes zurzeit mit der "Politik der globalen Erwärmung" aus einer weltphilosophischen Perspektive und wird dieses Herangehen in seinem Vortrag darlegen.

Vortrag in englischer Sprache.

Graham Parkes gilt als einer der besten Kenner der japanischen und chinesischen Philosophie. Bekannt wurde er u.a. für seine Übersetzung und Interpretation von Texten der japanischen Philosophie ins Englische. Zudem gilt er als profunder Kenner von Nietzsche und Heidegger und wurde bekannt für seine vergleichenden Studien zwischen Nietzsche und Heidegger mit dem chinesischen Daoismus bzw. japanischen Zen. Parkes ist Professor für Philosophie am University College Cork, Irland.

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2014-05-22

Donnerstag, 22.05.2014, 19 Uhr, IWK

James Garrison (Wien)

The Aesthetic Life of Power: An Overview

Moderation: Franz Martin Wimmer

The task of accounting for how persons, how subjects are made is one where the traditional Western divisions of ethics and aesthetics merge, and it is in this regard that non-Western, particularly Chinese, and even more particularly Confucian, insights have a distinct advantage. By having dealt with ritual ethically-aesthetically over such a long history on its own terms, Confucianism can address aspects of person-making in ways that surpass the more reactive efforts in contemporary Critical Theory.

Here the path is fivefold, going through the critical post-structuralist notion of I) becoming subject, subjectivation, and the accompanying idea of II) autonomy alongside (III) the classical Confucian idea of ritual, lǐ , as well as contemporary notions of IV) subjectality, a Confucian/Marxian-materialist approach to collective unconsciousness in social ritual and V) somaesthetic (bodily) cultivation. What results is an intercultural account of how two traditions, one newer and reactionary and the other older and speaking on its own terms, converge on an important issue for this era—understanding and broadening the radically A) relational, B) discursive, C) bodily, D) ritually-impelled self.

Vortrag in englischer Sprache.

James Garrison arbeitet nach längerem Aufenthalt in China z.Z. am Institut für Philosophie der Universität Wien an seiner Dissertation, die Judith Butlers Werk in Bezug zum Konfuzianismus setzt. Er ist zudem Mitglied der Redaktion der Zeitschrift polylog.

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2014-06-26

Donnerstag, 26.06.2014, 19 Uhr, IWK

Martin Ross im Gespräch mit Julya Rabinowich

Die österreichische Autorin mit russischen Wurzeln Julya Rabinowich, geboren in St. Petersburg, ist nicht nur eine erfolgreiche Schriftstellerin und Autorin zahlreicher Bühnenstücke, sondern zudem ausgebildete Simultandolmetscherin mit Übersetzungserfahrungen u.a. für das Integrationshaus Wien und den Diakonie-Flüchtlingsdienst, Erfahrungen, die sich nicht zuletzt auch in ihren literarischen Werken widerspiegeln.

Martin Ross, Philosoph und Schriftsteller, spricht mit Frau Rabinowich über Fragen des Übersetzens und Geschichtenerzählens, über Flüchtlingsgeschichten und kulturelle Missverständnisse, ihre Arbeit als Dolmetscherin - und nicht zuletzt über die philosophische Frage, ob und inwieweit ein Übersetzen und Verstehen interkulturell überhaupt möglich ist.

Julya Rabinowichist Autorin der Bücher Die Erdfresserin (2012), Herznovelle(2011, nominiert für den Prix du Livre Européen) und Spaltkopf(2008, Rauriser Literaturpreis).

Martin Rossist Philosoph, Hochschullehrer, Schriftsteller und Lektor sowie langjähriges Mitglied der Redaktion der Zeitschrift polylog. Er lehrt an der Kunstuniversität Linz.

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2014-10-23

Donnerstag 23.10.2014, 19h:

Harald Lemke (Salzburg): Interkulturelle Philosophie und universelle Ethik

Angesichts zahlreicher gesellschaftlicher Probleme wächst die Dringlichkeit einer globalen Ethik. Eine solche Ethik, die sich in ihrem universalistischen Anspruch an alle Menschen richtet, ist von vornherein mit der Aufgabe konfrontiert, aus einem Dialog der Kulturen hervorzugehen. Um dieser Aufgabe zu entsprechen, wird der Vortrag speziell die philosophische Hermeneutik befragen, insofern diese als traditionelle Methode des interkulturellen Philosophierens dient. Deren Verdienste und Schwächen werden zur Diskussion gestellt.

Harald Lemke: Visiting Research Professor am Department of Urban Management an der Universität Kyoto (Japan), lehrt am Interdisziplinären Zentrum für Gastrosophie der Universität Salzburg.

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2014-10-31

Freitag 31.10.2014, Aula am Campus (Altes AKH), 19-21h:

Zur Zukunft der interkulturellen Philosophie

Podiumsdiskussion anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der Wiener Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (WiGiP)

Mit Hans Schelkshorn (Wien), Nausikaa Schirilla (Freiburg/Br.), Georg Stenger (Wien), Franz Martin Wimmer (Wien)

Anlässlich des 20-Jahr-Jubiläums der Wiener Gesellschaft für Interkulturelle Philosophie (WiGiP) findet eine Podiumsdiskussion statt, in der die Errungenschaften und die Zukunftsperspektiven der interkulturellen Philosophie erörtert werden.

Diskutant_innen

Hans Schelkshorn: a.o. Professor am Institut für christliche Philosophie der Universität Wien, Präsident der WiGiP.

Nausikaa Schirilla: Professorin für Soziale Arbeit mit Schwerpunkt Migration und interkulturelle Kompetenz an der Katholischen Hochschule Freiburg, Redaktionsleiterin von “polylog”.

Georg Stenger: Professor für Philosophie in einer globalen Welt am Institut für Philosophie der Universität Wien, Präsident der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie (GiP).

Franz Martin Wimmer: Professor i.R. am Institut für Philosophie der Universität Wien, Gründer und Ehrenpräsident der WiGiP.

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2014-11-06

Donnerstag 6.11.2014, 19h:

Albert Kasanda (Demokratische Republik Kongo):

African Intercultural Philosophy

Albert Kasanda talking about African Intercultural Philosophy as a substitute for Alena Rettovas lecture (cancelled due to illness).

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2014-12-11

Donnerstag 11.12.2014, 19h:

Anke Graneß (Wien):

Darf Nahrung Ware sein? Gerechtigkeitskonzeptionen aus der modernen Philosophie in Afrika

“Nahrung ist ein Menschenrecht. Wir müssen alles dafür tun, es zu verwirklichen”, heißt es in vielen internationalen politischen Dokumenten. Aber wie ist dieses grundlegende Menschenrecht zu verwirklichen? Und ist dies überhaupt möglich, solange Nahrung wie jede andere Ware gehandelt und betrachtet wird? Diese und ähnliche Fragen bewegen Philosophen aus Afrika heute. Ihre philosophischen und ethischen Konzepte werden maßgeblich geprägt von der lebensweltlichen Erfahrung extremer Armut und jahrelanger Bürgerkriege. Damit wird der gegenwärtige Gerechtigkeitsdiskurs mit einer Perspektive konfrontiert, die der Sicherung körperlicher Bedürfnisse Priorität einräumt und zentrale Fragen der Debatte neu stellt. Der Beitrag präsentiert Gerechtigkeitskonzeptionen von Teodros Kiros (Äthiopien) und Henry Odera Oruka (Kenia) und geht der Frage nach, ob Nahrung eigentlich zur Ware gemacht werden darf.

Anke Graneß: Inhaberin einer Elise-Richter-Stelle des FWF und Lehrbeauftragte am Institut für Philosophie der Universität Wien, Redaktionsmitglied von “polylog”.

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2015-01-22

Donnerstag 22.1.2015, 19h:

Ursula Klein (Wien): Unterlassen als Un/Möglichkeit für Entwicklung

Für Entwicklung, so scheint es, muss stets etwas getan werden. Doch passiert Entwicklung nicht auch und zu einem wesentlichen Teil über das, was unterlassen wird? Können wir die Welt nur tätig gestalten? Und welche Gültigkeit hat ein Vorrang des Tuns gegenüber dem Unterlassen in einem moralischen Kontext? Unterlassen kann auch bedeuten, etwas Schlechtes oder Schädigendes nicht zu tun. Mit dem daoistischen Begriff des wuwei wird ein solches Nicht-Tun um Aspekte des “von-selbst-so” erweitert. Unterlassen ist nicht Untätigsein, vielmehr manifestiert es sich im Tätigsein, denn es bedeutet, etwas nicht zu tun. Dass etwas nicht zu tun zu Entwicklung beitragen kann, erscheint zunächst unsinnig, denn Entwicklung bedeutet doch, dass wir durch unser Zu-Tun die Welt nach unseren Vorstellungen formen. Doch was tun, wenn Entwicklung essenzielle Bereiche des menschlichen Zusammenlebens entwertet und Lebensgrundlagen zerstört? Was tun, wenn “Entwicklung” das übertönt, was buen vivir (das gute Leben) bedeutet?

Ursula Klein: handwerklich-künstlerische Tätigkeit, Studium der Internationalen Entwicklung an der Universität Wien.

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2015-03-19

Donnerstag 19. 3.2015, 19h:

Geoffrey Ashton: Amor Fati and the Aesthetics of Liberation in the Bhagavad Gītā: A Nietzschean Reading of Bhakti Yoga in the Post-Theophany Chapters

If one of Krsna’s basic concerns in the Bhagavad Gītā is to get Arjuna to act according to his kṣatriya dharma (warrior duty), then what could be his rationale in revealing his divine form in Chapter 11 – particularly given that the events it discloses re-enact the terror that stifle Arjuna’s will to act in the first place? Furthermore, what, if anything, does the path of devotion (bhakti yoga) have to do with Arjuna’s recovery from this second crisis of will in the Gītā? This paper argues that Kṛṣṇa reveals the impending destruction of the world (through the theophany) in order to help Arjuna to love a potentially repellent fate with Nietzschean-like, “yes-saying pathos”. The paper focuses upon the post-theophany chapters, which clarify the architecture of circumstance (prakṛti) à la the theistic metaphysics of the early Sāṃkhya doctrine. It then situates bhakti yoga in this philosophical context, arguing that devotion to Krsna helps Arjuna to re-embody not just his limited physical body, but his entire situation qua empathic identification with the cosmic body of Krsna. Finally, the paper links bhakti yoga, Sāṃkhya metaphysics, and the theophany by way of Nietzsche’s formulation of “amor fati”. In brief, bhakti yoga is a kind of amor fati that enables Arjuna to love the body of life as his own in full awareness that his love will not modify his fate.

Geoffrey Ashton: Assistenzprofessor an der Universität of Colorado, USA.

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2015-03-26

Donnerstag 26. 3. 2015, 19h, IWK:

Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Kassel/Wien): Thesen zum interkulturellen Selbstverständnis der Philosophie

Interkulturelle Philosophie kann natürlich auch als Teilgebiet der Philosophie abgehandelt werden, wie Naturphilosophie, Sozialphilosophie, Geschichtsphilosophie oder Religionsphilosophie, aber dort, wo ihre Begründungsproblematik aufgerollt wird, geht es darum, sie als Moment des Selbstverständnisses der Philosophie schlechthin zu erweisen. Daher haben wir zunächst philosophisch zu klären, was Philosophie ist und was in ihr das interkulturelle Moment ausmacht. Darüber hinaus sollen im Rückgriff auf die angrenzenden Disziplinen der Ethnologie, der Politikwissenschaft und der Geschichtsphilosophie in besonderer Weise auf die Probleme des Verstehens des Fremden, der gegenseitigen Anerkennung und der Verständigung als menschheitsgeschichtlicher Aufgabe eingegangen werden.

Wolfdietrich Schmied-Kowarzik: Professor i. R. für Philosophie und Pädagogik an der Universität Kassel.

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2015-04-23

Donnerstag 23. 4. 2015, 19h, IWK:

Murat Ateş (Wien): An-ātman. Zur Frage des Subjekts in der frühen indischen Philosophie

Der Vortrag widmet sich der frühen Phase indischen Denkens, in dessen Anfängen bereits ein Jahrtausend vor der abendländischen Zeitrechnung eine höchst anspruchsvolle Thematisierung und zugleich Problematisierung von Subjektivität vorliegt. Der Fokus wird sich vor allem auf die Kontroverse rund um den Begriff des ātman bzw. anātman richten, die nach Ende der vedischen Periode zwischen der Lehre der Upanishaden und der des Siddhārtha Gautama ausgetragen wurde. Während in den Upanishaden das Subjekt in das Zentrum rückte, als passives Substrat und Beweggrund der Erkenntnis, der (Leib-)Wahr nehmung, des Handelns, wie auch der Möglichkeit eines Transzendierens zum allgemeinen Sein (brahman), zeichnete sich die Lehre des Gautama gerade durch die Ablehnung all dessen aus. Er negierte nicht nur die Existenz eines kontinuierlichen und begründenden Subjekts (anattā), sondern versuchte dabei selbst noch den Negierenden in seiner Leere zu dekonstruieren.

Murat Ateş: Lehrbeauftragter am Institut für Philosophie der Universität Wien und Redaktionsmitglied von “polylog”.

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2015-05-21

Donnerstag 21. 5. 2015, 19h, IWK:

Gail Presbey (Detroit): Odera Oruka and Mohandas Gandhi on Reconciliation

The lecture will focus on the Kenian philosopher Henry Odera Oruka and his reflections on punishment and reconciliation. It will also concentrate on similarities and differences to Mohandas Gandhi’s thoughts on reconciliation.

Gail Presbey: Philosophieprofessorin an der Universität Detroit Mercy, USA.

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2015-06-11

Donnerstag 11. 6. 2015, 19h:

Alena Rettova (London): African Philosophy in Multiple Disguises

The debate on philosophy in Africa is particularly interesting since it appears to call for a redefinition of the very concept of philosophy. This question is even more pressing as we enter the domain of discourses in African languages, because many of them lack both the word and a specific area of intellectual discourse that would correspond to “philosophy”. The lecture outlines the discussion on African philosophy and isolates several types of theoretical and artistic discourses in African languages. It suggests philosophical thought in Africa can be found in such discourses and exposes the topical relevance of African philosophical ideas both in the context of intellectual discussions and in social and political life.

Alena Rettova: lehrt am Department of Languages and Cultures of Africa an der SOAS in London.

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2015-06-23

Dienstag 23. 6. 2015, 18h, Institut für Philosophie:

Leopold Joseph Bonny Duala-M’Bedy: Die Konstruktion des Fremden in der europäischen Geistesgeschichte. Der Fall Afrika

Prof. Dr. Leopold Joseph Bonny Duala-M’bedy geboren in Kamerun; studierte Ethnologie an der Sorbonne und am Institut Catholique de Paris; promovierte nach weiteren Studien an der Universität Wien 1962 in Ethnologie und Soziologie; setzte seine akademische Arbeit als Alexander-von-Humboldt Stipendiat beim Geschichtsphilosophen Eric Voegelin am Politikwissenschaftlichen Institut der Universität München fort; habilitierte sich 1972 mit der politikwissenschaftlichen Arbeit „Die Ordnungskonzeption der Afrikaner“, woraus sein, 1977 im Karl Alber Verlag erschienenes, Hauptwerk Xenologie. Die Wissenschaft vom Fremden und die Verdrängung der Humanität in der Anthropologie hervorging; lehrte danach mehrere Jahre in Bochum; begründete 1988 das Kaiserswerther Institut für Xenologie, das bereits zahlreiche afrikanische Jungwissenschaftler/Jungwissenschaftlerinnen förderte und mit einer Reihe von Forschungsprojekten hervortrat; derzeit bestehen Pläne, das Kaiserswerther Institut für Xenologie nicht nur in Douala/Kamerun zu verankern, sondern auch mit europäischen Zweigstellen auszubauen.
Literatur:
L.J. Bonny Duala-M’bedy (Hg.), Das Begehren des Fremden. Beiträge zur Xenologie, (Kaiserswerther Institut für Xenologie), Essen 1992.
L.J. Bonny Duala-M´bedy (Hg.), Die Entgegnung des Fremden im Museum, Oberhausen 1999.
Vgl. auch Christian Bremshey, Hilde Hoffmann, Yomb May, Marco Ortu (Hg.), Den Fremden gibt es nicht. Xenologie

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2015-10-12

Montag,  12.10. 2015, 19.00 Uhr, IWK

Prof. em. DDr. Raul Fornet-Betancourt (Bremen): Zur kulturellen Funktion der Philosophie in Zeiten der Krise.Eine lateinamerikanische Perspektive

Vor dem Hintergrund der zivilisatorischen Alternativen, die in Lateinamerika heute um eine Wende im Kurs der Geschichte ringen, aber ebenso unter Berücksichtigung der neueren lateinamerikanischen kulturphilosophischen Reflexion darüber, versucht der Vortrag die Krise unserer Zeit im Sinne einer Krise zu interpretieren, die ihr Zentrum in einer kosmologischen und anthropologischen Verschiebung hat und die somit die Philosophie vor der Herausforderung einer Neubestimmung ihrer "Funktion" in Gesellschaft und Kultur stellt. Der Vortag plädiert in diesen Zeiten der Krise für eine dreifache Aufgabe der Philosophie: Kritik, Vorschlag, Motivation.Im Anschluss an den Vortrag stellt Raúl Fornet-Betancourt sein neues Buch »Zur Geschichte und Entwicklung der interkulturellen Philosophie« (Aachen: Günter Mainz Verlag 2015) vor. 

Raúl Fornet-Betancourt: Prof. em. der Universität Bremen, Herausgeber der Zeitschrift »Concordia. Zeitschrift für Philosophie«.



2015-10-22

Donnerstag,  22.10. 2015, 19.00 Uhr

Josef Estermann: Andine Philosophie als provozierende Alterität – Eine interkulturelle Kritik des abendländischen Ethno- und Androzentrismus

In der lateinamerikanischen Geistesgeschichte spiegeln sich seit der Conquista durch Spanien und Portugal Strategien der Negation, der Eliminierung, der Unsichtbarmachung, der Erniedrigung und Ausgrenzung, die bis heute die Haltung hinsichtlich der indigenen Bevölkerung Abya Yalas prägen. Im Namen eines zweifelhaften Universalitätsanspruchs europäischer Philosophie wird Andine Philosophie von ihren Kritiker_innen als „Denken“, „Ethnophilosophie“ und „Weisheit“ bezeichnet und damit einem horizontalen Dialog entzogen. Das Bekenntnis zu einer eigenständigen Andinen Philosophie mit einer Rationalität sui generis kann jedoch im interkulturellen Austausch zu einer Alterität werden, die „uns den Spiegel vorhält“ und die ethno- und androzentrische Verfasstheit abendländischen Denkens in aller Schärfe ins Licht des philosophischen Denkens rückt.

Josef Estermann: langjährige Lehrtätigkeit an verschiedenen Universitäten in La Paz (Bolivien); Bereichsleiter für „Bildung & Grundlagen“ im Romero-Haus/Luzern und Lehrbeauftragter an der Theologischen Fakultät der Universität Luzern.

2015-11-12

Donnerstag, 12/11/2015, 19 Uhr, IWK

Michael Rössner: Literatur als Fortsetzung der Philosophie mit anderen Mitteln: Philosophisch-literarische Spiele in der argentinischen Literatur

Seit Macedonio Fernández, der erstmals die Metaphysik als „Zweig der phantastischen Literatur“ definierte, ist die abendländische Philosophie in der argentinischen Literatur beliebtes „Spielmaterial“, am stärksten natürlich bei Jorge Luis Borges, dessen Erzählungen oft wie Protokolle philosophischer Gedankenexperimente anmuten. Ähnliches gilt für seinen Freund Adolfo Bioy Casares und wohl auch noch für Julio Cortázar, der in Paris schreibt und vom französischen Existentialismus ebenso beeinflusst ist wie von der „Essayifizierung“ des europäischen Romans in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Vortrag beschäftigt sich auch mit der Frage, inwieweit dieses spezifische Verhältnis Literatur/Philosophie in Argentinien ein allgemein lateinamerikanisches Phänomen darstellt.

Michael Rössner: Professor für Romanische Philologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München und Vorstand des Instituts für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

2015-11-19

Donnerstag,  19.11. 2015, 19.00 Uhr

Mohammed Turki: Convivencia und Toleranz in Al-Andalus

Präsentation von „polylog. Zeitschrift für interkulturelles Philosophieren“, Nr. 32: „Andalusien“

Das Heft Nr. 32 der Zeitschrift „polylog„, die von Sarhan Dhouib und Hans Schelkshorn betreut worden ist, versammelt Beiträge zur komplexen Entstehungs- und Ent wicklungsgeschichte der philosophischen Diskurse in Al-Andalus. Es analysiert auch die Rezeption einiger Vertreter der andalusischen Philosophie im arabisch-islamischen und im europäischen Kulturraum. Diese Rezeption gewinnt an Relevanz, weil sie thematisch mit Fragen des Zusammenlebens der Menschen unterschiedlicher Kulturen und Religionen verbunden ist; außerdem rückt sie die interkulturelle Debatte um die Rolle des Islam bei der Rekonstruktion des kulturellen Gedächtnisses von Europa ins Zentrum. Al-Andalus stellt ein Bindeglied zwischen den arabisch-islamischen und den europäischen Kulturen dar.

Mohamed Turki: emeritierter Professor für Philosophie an der Universität Tunis.

2015-12-09

Mittwoch,  9. 12. 2015, 19.00 Uhr

Josefina Echavarría Alvarez: Friedensprozesse und Konflikttransformation: ein Blick auf vergangene und gegenwärtige Prozesse in Kolumbien

Seit August 2012 finden Friedensgespräche zwischen der Guerilla FARC und der kolumbianischen Regierung von Juan Manuel Santos statt. Die Agenda des Friedens beinhaltet fünf Punkte, welche den langjährigen Krieg mit einem Waffenstillstand beenden sollen. Trotzdem aber ist offensichtlich, dass ein Waffenstillstand nicht Frieden bedeutet: Circa zehn Prozent der Bevölkerung zählen zu den Opfern des Krieges, und daher stellt sich das Problem, wie man Frieden innerhalb der Zivilgesellschaft sowie zwischen dieser und der Regierung schaffen kann. Unter diesem Blickwinkel und anhand mehrerer Beispiele zum Thema der Versöhnung widmet sich dieser Vortrag der Frage, wie man Frieden und Konflikttransformation in Kolumbien jenseits der offiziellen Friedensgespräche denken kann.

Josefina Echavarría Alvarez: Assistentin am UNESCO-Chair for Peace Studies an der Universität Innsbruck.

2016-01-12

Dienstag 12.1.2016, IWK

Ulrich Brand: „Gutes Leben“ (buen vivir) – Anregungen einer lateinamerikanischen Debatte

Die Diskussion um ein „Gutes Leben“ (buen vivir, sumak kawsay in Quchua, suma qamaña in Aymara) wird in Lateinamerika seit einigen Jahren intensiv geführt. Ihre Vorläufer reichen weit zurück, sie aktualisiert sich jedoch durch die Kämpfe indigener Bewegungen um ihre gesellschaftliche und politisch-rechtliche Anerkennung. In Europa werden diese Beiträge rezipiert und mit der Suche nach angemessenen Antworten auf die multiple Krise des Kapitalismus verbunden. In dem Vortrag geht es um zentrale Dimensionen der lateinamerikanischen Debatten und ihre Bedeutung für Europa.

Ulrich Brand: Professor für Internationale Politik an der Universität Wien.

2016-01-25

Montag 25.1.2016, IWK

Hans Schelkshorn: Von der Mexikanischen Revolution zur Philosophie der Befreiung.

Zum lateinamerikanischen Denken im 20. Jahrhundert


Die Mexikanische Revolution stellt für die Geschichte Lateinamerikas einen Wendepunkt dar. Denn in „der Revolution taucht Mexiko in sein eigenes Wesen hinab“ (O. Paz).

Die Mexikanische Revolution wird im 20. Jahrhundert zu einer Inspirationsquelle sowohl für die sozialen Kämpfe der Marginalisierten, insbesondere der indigenen Völker, als auch für das lateinamerikanische Denken, das seit den 1970er-Jahren mit den Philosophien der Befreiung einen neuen Kulminationspunkt erreicht.

Hans Schelkshorn ist a.o. Professor am Institut für Christliche Philosophie an der Universität Wien

2016-03-03

Donnerstag 3.3.2016, 19.00 Uhr, Institut für Orientalistik

Jameleddine Ben Abdeljelil (Ludwigsburg): Das Unbehagen an der Tradition im Islam – Bruch und Kontinuität

Die Tendenz, sich an den Konsens als Maxime zu halten, innerislamische Diversitäten zu homogenisieren und Gegensätze zu harmonisieren, ist ein strukturelles Charakteristikum der islamischen Ideengeschichte und hat vielerlei Aspekte und Manifestierungsformen. Solche können wir in der islamischen Diskurslandschaft als methodische Ansätze und Strukturen wiederfinden, sei es in der Jurisprudenz, im Kalam, in der Philosophie oder in der Geschichtsschreibung. Dieses Charakteristikum prägt die islamische Kultur und Lebensweise der Muslime noch gegenwärtig.

Jameleddine Ben Abdeljelil: Junior Professor und Leiter der Abteilung für islamische Theologie/Religionspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg.

AUDIO zum Nachhören

2016-03-17

Donnerstag 17.3.2016, 19.00 Uhr, Institut für Orientalistik

Elvira Wakelnig: Philosophie – Falsafa: Von Griechenland in die arabisch-islamische Welt

Im Rahmen einer großanlegten Übersetzungsbewegung wurden im 9. Jahrhundert die wichtigsten Werke der griechischen Philosophie und Wissenschaft ins Arabische übersetzt. Die Übersetzungen als solche bildeten bereits den ersten Schritt der Interpretation und Aneignung dieses der arabisch-islamischen Welt zunächst fremden Gedankengutes. In weiterer Folge wurden die arabischen Versionen gelesen, kommentiert, paraphrasiert und gaben Anstoß zur Verfassung neuer philosophischer Schriften. Anhand der Überlieferung und Weiterentwicklung einiger philosophischer Konzepte, wie etwa Intellekt und Natur, soll die arabisch-islamische Welt als Erbe und Erneuerer der antiken Philosophie betrachtet werden.

Elvira Wakelnig: Wissenschaftliche Mitarbeiterin im SNF-Forschungsprojekt „Eléments philosophiques et théologiques dans les traditions médicales byzantine et arabe“ (Universität Lausanne).

2016-04-12

Dienstag 12.4.2016, 19.00 Uhr, Institut für Orientalistik

Sarhan Dhouib: Intoleranz und Toleranz in der arabischen Moderne

In diesem Vortrag geht es um eine Analyse der beiden Begriffe Intoleranz (Taʿaṣṣub) und Toleranz (Tasāhul bzw. Tasāmuḥ) in ihrem philologischen und ideengeschichtlichen Kontext. Das arabische Wort Taʿaṣṣub ist nicht unbedingt eine Negation der Toleranz (Intoleranz), sondern verfügt über seine eigene Semantik. Bei Ğamāl Addīn Al-Afġānī (1838–1897) und Muḥammad ʿAbduh (1849–1905) z.B. wird der Begriff nicht abwertend behandelt. Beide Autoren – sie gelten als große Reformisten des modernen Islam – plädieren sogar für eine Form von Intoleranz. Aber kann man Intoleranz überhaupt rechtfertigen? Der zweite Teil des Vortrags wendet sich einigen Rechtfertigungsstrategien des Toleranzbegriffes bei arabischen Autoren wie Amīn Rayḥānī (1876–1940) zu. Dabei wird geprüft, welches arabische Wort dem europäischen Wort »Toleranz« entsprechen könnte. Das Wort Tasāhul, das von Adīb Isḥāq (1856–1885) für die Übersetzung des französischen tolérance vorgeschlagen wurde, prägte die Diskussion an der Wende zum 20. Jahrhundert. Das heute verwendete Tasāmuḥ ist jedoch ein erst später entwickelter Terminus. Der letzte Teil des Vortrags widmet sich einigen normativen Aspekten der Debatte und versucht eine Öffnung hin zu einer inter- und transkulturellen Theorie.

Sarhan Dhouib: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Universität Kassel.

2016-05-23

Montag, 23.5.2016, 19.00 Uhr, Institut für Orientalistik

Ayman Agbaria: Islamic Jurisprudence of Minorities: Is It Good for All? The Case of the Palestinian Muslim Minority in Israel

This presentation examines the doctrine of Jurisprudence of Muslim Minorities (Fiqh al-Aqilliyyat) in the context of the Palestinian Muslim community in Israel. The first part discusses the origins and goals of Fiqh al-Aqilliyyat. After outlining the particular historical and political context of the Palestinian minority in Israel, the presentation focuses on the ethno-religious political mobilization developed by the Muslim community vis-à-vis the state’s strategies of control and domination and points up the difficulties involved in the application of Fiqh al-Aqilliyyat, as used in „Western“ states, for the reality that Muslims face in Israel. The presentation suggests a vigilant approach towards the „Jurisprudence of Minorities“, as we argue that when applying it in this context of the Muslim community in Israel, this doctrine has two substantial limitations which will be the topic of the last part of the presentation.

Ayman Agbaria: Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department of Leadership and Policy in Education der Universität Haifa.

2016-06-23

Donnerstag 23. Juni 2016, 19.00 Uhr, Hörsaal des Instituts für Orientalistik

Elizabeth Suzanne Kassab: Enlightenment Debates in Cairo and Damascus on the Eve of the 2011 Uprisings

Animated debates on Enlightenment (tanwir) took place in the 1990s in Cairo and Damascus respectively. During those years the regimes of Egypt and Syria were in their third and fourth decades of advanced authoritarianism, repression and corruption. The tanwir debates in question were not „academic“ discussions about the European school of thought known as the Enlightenment, nor about its reception in the Arab world. They were not about some local historical school of thought that could be labelled as „Enlightenment“ either. Rather, they addressed the concrete realities of the time in the two countries. In fact, these realities determined their themes, priorities and modalities. This talk explores and compares the main issues of the Egyptian and Syrian turn of the millennium tanwir discourses and examines the links of their main concerns with those expressed by the recent Arab uprisings.

Elizabeth Suzanne Kassab: Professorin für Philosophie am Doha Institute for Graduate Studies in Doha, Quatar.

2016-10-13

 Do., 13.10.2016, 19.00 Uhr, IWK, Berggasse 17, 1090 Wien

Podiumsdiskussion mit Philipp Ther und Larisa Schippel (Wien):
Ist Osteuropa überhaupt Europa? Grenzziehungen des Denkens als hegemoniale Muster des Ausschlusses

Die letzten 25 Jahre brachten Grenzerweiterungen durch die EU-Integration und Entgrenzungen durch eine verstärkte Mobilität und Migration als Folge des Zusammenbruchs des Ostblocks. Während der Eiserne Vorhang noch für klar verlaufende Grenzen zwischen politisch-ideologischen Lagern sorgte, ist durch dessen Fall die Frage nach Ost- oder Mitteleuropa und deren Identität wieder Gegenstand von zahlreichen – und nicht nur intellektuellen – Debatten geworden. Wie steht es nun um die mentale und kulturelle Geographie Europas? Wie ist das Verhältnis von Europa zu Ost- und Mitteleuropa beschaffen? Funktioniert hier eine Logik der Identität, der Familienähnlichkeit, der Imitation oder der Differenz? Ist das Verhältnis zwischen Europa und Mittel- bzw. Osteuropa intrakultureller, interkultureller oder dritter Art? Und wer darf überhaupt darüber entscheiden?

In dieser Auftaktveranstaltung zur Vortragsreihe diskutieren Philipp Ther und Larisa Schippel über die historischen und aktuellen Gründe des Ungleichgewichts auf dem europäischen Kontinent.

Philipp Ther: Professor am Institut für Osteuropäische Geschichte an der Universität Wien. Larisa Schippel: Professorin und Leiterin des Zentrums für Translationswissenschaften an der Universität Wien.

2016-11-24

Do., 24.11.2016, 19.00 Uhr, IWK, Berggasse 17, 1090 Wien

Nikolaj Plotnikov (Bochum):

 

Philosophie im postsowjetischen Russland zwischen Identitätsfindung und wissenschaftlichem Diskurs. Versuch einer Kartographie

Der Vortrag gibt einen Überblick über die Entwicklung der philosophischen Diskurse in Russland im 21. Jahrhundert. Trotz institutioneller und konzeptioneller Pluralität lassen sich sowohl in der akademischen Forschung als auch in der Public Philosophy dominante Denkstrategien nachweisen, die in die alten Gegensätze von Nationalismus und europäisch orientiertem Denken zurückfallen. Als Reaktion auf die Globalisierung der Wissenschaft entwickelt die Philosophie in Russland einen Kulturpartikularismus, der zum Leitfaden in der Bestimmung der Funktion und der Aufgaben der Philosophie wird. Die Instrumentalisierung der Philosophie für die Legitimierung der geopolitischen Vision einer »russischen Welt« im Kontext des russisch-ukrainischen Konflikts wirft neue Fragen für eine kritische Selbstreflexion auf. Vor allem ist es erforderlich zu analysieren, warum die Philosophie in der postsowjetischen Zeit es nicht vermocht hat, einen Widerstand gegen ihre ideologische Vereinnahmung zu entwickeln.

Nikolaj Plotnikov: Privatdozent und Projektkoordinator der Forschungsstelle »Russische Philosophie und Ideengeschichte« sowie Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Philosophie der Ruhr-Universität Bochum.

2016-12-01

Do., 1.12.2016, 19.00 Uhr, IWK, Berggasse 17, 1090 Wien

Yvanka B. Raynova (Sofia, Wien):
Feministische Wertekonflikte und Dramadynamik im »Ost-West«-Kontext

Der Vortrag thematisiert den dramatischen Verlauf einer wissenschaftlichen Kontroverse zwischen amerikanischen und tschechischen Wissenschaftlerinnen, die durch den Zusammenprall verschiedener gesellschaftlicher und kultureller Wertesysteme und Erfahrungen entstand, wobei der Konflikt von einer angeblich gut gemeinten »Helferposition« ausgelöst wurde. Das Ziel des Vortrags ist es, diesen Konflikt zu beschreiben und dabei gewisse Missverständnisse zu veranschaulichen, die zum Teil auf Vorurteilen und Ignoranz gegenüber »osteuropäischen« Wirklichkeiten, zum Teil auf sozialen und kulturellen Unterschieden basieren. Mit Hilfe des Drama-Dreiecks und anderer Methoden werden archaische Aktions-Reaktions-Muster analysiert, um zu zeigen, wie Unwissen und kulturelle Befangenheit zur Konstitution von verzerrten sozialen Rollen und politisch geprägten Genderklischees führen bzw. wie einige »Westfeministinnen« die »Ostfrauen« als unmündige »zweitrangige Bürgerinnen« und »Opfer« des Patriarchats abstempelten. Anhand dieses interkulturellen Zusammenstoßes in der Ost-West-Kommunikation werden weiterführende Fragen gestellt und Lösungsansätze vorgeschlagen.

VIDEO IM INTERNET

Yvanka B. Raynova: ordentliche Professorin am Institute for the Study of Societies and Knowledge der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, Sofia.

2017-01-12

Do., 12.1.2017, 19.00 Uhr, Institut für Romanistik der Universität Wien, Universitätscampus AAKH, Hof 8, Spitalgasse 2, 1090 Wien

Romanița Constantinescu (Bukarest, Heidelberg):

Zur östlichen Grenze Südost- und Ost(mittel)Europas

Räumliche Repräsentationen mit handlungsleitenden Wertvorstellungen wie z.B. »Südosteuropa«, »Ostmitteleuropa« und »Osteuropa« werden sehr unterschiedlich auf der Karte Europas von den jeweiligen Betrachter_innen verortet. Der Vortrag befasst sich mit der Region zwischen dem Pruth und dem Dnjestr im Osten Rumäniens, mit der Republik Moldau, mit dem jenseits des Dnjestr gelegenen Transnistrien, mit Grenzen und mit Nahtstellen, die nicht unbedingt als verheilende Narben, sondern auch als eine kleine kreative Reserve aufgefasst werden können, welche eine gegebene rigide Weltordnung lockern kann und sie geschmeidiger werden lässt. Der Vortrag behandelt die geopoetischen Versuche, Grenzen in diesem Teil Europas zu entschärfen, seien es die sogenannten »Blumenbrücken« über den Pruth (1990, 1991, 2015) oder die künstlerischen Projekte mit sozialem Charakter, die sich weigern, den aktuellen status quo der Randregion zu akzeptieren und stattdessen versuchen, die Chancen einer kritischen Peripherie auszuloten.

Romanița Constantinescu: Associate Professor für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft an der Philologischen Fakultät der Universität Bukarest und Stiftungslektorin für Rumänisch an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg.

2017-01-26

Do., 26.1.2017, 19.00 Uhr, IWK, Berggasse 17, 1090 Wien

Andriy Dakhniy (Lwiw):

Die Ukraine zwischen Europa und Russland (aus geschichtsphilosophischer und interkultureller Sicht)

Die dramatische Entwicklung in der Ukraine ist in hohem Maße durch den ambivalenten Charakter ihrer Geschichte und durch die mentale Aufspaltung verschiedener Teile des Landes bedingt, die aus der längeren Zugehörigkeit der Bevölkerung zu ganz unterschiedlichen staatlich-politischen, soziokulturellen und mentalen Systemen resultiert. Von Heideggers Begriff des Zwischen und von Huntingtons Konzeption des »Kampfes der Kulturen« ausgehend wird im Vortrag der Versuch unternommen, die ukrainische Identität im Lichte der geographischen sowie der historischen »Position« des Landes zwischen Europa und Russland darzustellen und das Spezifische an ihr sowohl in geschichtsphilosophischer als auch in interkultureller Hinsicht zu untersuchen. Zudem wird der Vortrag den sogenannten »Euromaidan« als einen besonders starken Anstoß zur »Europäisierung« interpretieren und im Besonderen auch auf die Stadt Lwiw/Lemberg eingehen.

Andriy Dakhniy: Universitätsdozent an der Fakultät für Philosophie der Iwan-Franko-Universität zu Lwiw/Lemberg, Ukraine.

2017-05-04

Donnerstag 4. Mai 2017, 18:30 h
Ort: Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde Spitalgasse 2, Hof 2.7 (Campus), 1090 Wien:

Monika Kirloskar-Steinbach:
"Kann es eine indische Menschenrechtsbegründung geben?"

Im Vortrag wird dargelegt, warum diese Frage nicht ohne Weiteres bejaht werden kann.
Zunächst werden methodologische Probleme skizziert, die in interkulturellen Studien über Menschenrechte auftreten. Darauf aufbauend sollen schliesslich im indischen Kontext erhobene Begründungversuche analysiert und diskutiert werden.

Monika Kirloskar-Steinbach: ist außerplanmäßige Professorin an der Universität Konstanz. Sie lehrt und forscht zu Themen der Politischen Philosophie und Philosophie der Interkulturalität. Sie ist Vizepräsidentin der GIP (Gesellschaft für interkulturelle Philosophie) und Herausgeberin der Zeitschrift *Journal of World Philosophies*.

2017-05-18

Donnerstag, 18. Mai 2017, 19:00 Uhr
Ort: Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde, Spitalgasse 2 (Campus), Hof 2.7, Seminarraum 1

Ram Adhar Mall: "Indische Logik zwischen Epistemologie und Psychologie"


Aufgrund fehlender Kenntnisse herrscht heute noch weitgehend die Meinung, dass das logische Denken in seiner Entstehung und  Entwicklung eine rein europäische Angelegenheit gewesen sei. Dem entgegen möchte der Vortrag zunächst mit einer Einführung in ein logisches Denken beginnen, welches bereits früh durch unterschiedliche Traditionen indischer Philosophien hervorgebracht wurde und sich durch komplexe Syllogismen auszeichnet. Im Weiteren soll aufgezeigt werden, warum die indische Logik in ihren epistemologischen Ansprüchen den sogenannten Psychologismus nicht ablehnte und wieso wir behaupten können, dass man sie gleichermaßen als Epistemologie und Psychologie verstehen müsse. Im Anschluss an diese Ausführungen soll schließlich im Kontext interkultureller Diskurse thematisiert werden, weshalb wir dem logischen Denken – jenseits von Provinzialisierung und Essentialisierung – eine "orthafte Ortlosigkeit" zusprechen müssen.


Ram Adhar Mall ist Gründungspräsident der Gesellschaft für interkulturelle Philosophie und Herausgeber der Reihe "Studien zur interkulturellen Philosophie". Er lehrte Philosophie u.a. an den Universitäten Kolkata, Heidelberg, München, Wien und ist zurzeit Seniorprofessor an der Universität Jena.

2017-06-08

Donnerstag 08.Juni.2017, 19:00 Uhr
Ort: Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde, Spitalgasse 2 (Campus), Hof 2.7, Seminarraum 1

Arno Böhler / Dagmar Shorny: "Philosophie des Yoga – Yoga als Philosophie"


Mit zwei Vorträgen wollen wir uns einerseits den klassischen Philosophien des Yoga annähern und anderseits die Frage stellen, ob und inwiefern die Praxis des Yoga selbst den Anspruch erheben kann, eine Weise des Philosophierens und Erkennens zu sein.

Vortragende:
*Arno Böhler* ist Direktor des Forschungszentrums BASE im indischen Tamil Nadu, Dozent am Institut für Philosophie der Universität Wien und Leiter des FWF-Forschungsprojekts "Artist-Philosophers" an der Universität für Angewandte Kunst Wien.
*Dagmar Shorny* ist Gründerin der Yoga Pushpa Schule und unterrichtet u.a. Philosophie in Yogalehrausbildungen.

2017-06-22

Donnerstag 22.Juni.2017, 19:00 Uhr

Ort: Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde, Spitalgasse 2 (Campus), Hof 2.7, Seminarraum 1

Elisa Freschi: (Anti-)Realismus aus Perspektive des Viśiṣṭādvaita Vedānta.

Woher rührt die naive Gewissheit, dass die Realität – unabhängig vom erlebenden Subjekt – eine an sich stabile und kontinuierliche Wahrheit habe? Bedeutet solch ein naiver Realismus, wie auch Michael Dummett behauptet hat, dass man dafür ein allwissendes Wesen voraussetzen muss? Solchen und ähnlichen Fragen wird der Vortrag aus der Perspektive der indischen Viśiṣṭādvaita Schule begegnen.

*Dr. Elisa Freschi* ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Südasien-, Tibet- und Buddhismuskunde und Forscherin bei der Öster­reichi­schen Aka­demie der Wissen­schaften (Institut für Kultur- und Geistes­geschichte Asiens) sowie Redaktionsmitglied des "Journal for South Asian Studies (RiSS)"

2018-01-09

Zeit: Dienstag, 9.1.2018, 18 Uhr

Ort: Aula im Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2, Hof. 1; 1090 Wien

Richard Trappl (Wien): Konfuzianismus: Vom "Lunyu" ("Analekten des Konfuzius") bis zum Antikonfuzianismus im 20. Jh. und den "Konfuzius-Instituten"

Richard Trappl ist außerordentlicher Professor i.R. für Sinologie am Institut für Ostasienwissenschaften der Universität Wien und derzeit Direktor des Konfuzius-Instituts an der Universität Wien. Honorarprofessor an der Chinese University of Political Science and Law, Beijing, Gastprofessuren an der Karls Universität, der Beijing Foreign Studies University und an der Zentralen Universität für Minderheiten/Beijing

2018-01-22

Zeit: Montag, 22.1.2018, 18 Uhr

Ort: Aula im Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2, Hof. 1; 1090 Wien

Ole Döring (Berlin):Was hat uns die „konfuzianische Philosophie“ heute zu sagen?

Prof. Dr. Ole Döring ist Gastprofessor am Ostasiatischen Seminar / Sinologie – Chinastudien, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften an der Freie Universität Berlin.

2018-01-31

Termin: Mittwoch, 31. Jänner 2018, 18:00 Uhr
Ort:  Aula im Campus der Universität Wien, Spitalgasse 2, Hof. 1; 1090 Wien

Wolfgang Kubin (Bonn): Konfuzius und “das Heilige”

Prof. Dr. Wolfgang Kubin ist em. Professor der Sinologie am Institut für Orient- und Asienwissenschaften der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

2018-03-22

Termin: Donnerstag, 22. März 2018 

Ort: NIG (HS 3B)

Hanna Hacker (Wien): Critical Whiteness: Einführung in ein Paradigma globalgeschichtlicher Hegemoniekritik

Was ist weiß? Wie kommt es, dass Weiß so oft eine Form von Mächtigkeit bezeichnet? Wie funktioniert Whiteness in Gesellschaften, die weiß dominiert sind, und wie in solchen, in denen das nicht der Fall ist? Kritische Whitenessforschung entstand, wie es meist heißt, Anfang der 1990er Jahre in den USA. Im Laufe der 2000er auch im deutschsprachigen Raum „angekommen“ und kritisch durchgearbeitet, wirft sie wiederum Fragen nach Geschichte und Gegenwart europäischer Kolonialismen und Rassismen auf.

Ein wichtiges Element der Critical Whiteness Studies ist ihre enge Verbindung mit Fragestellungen der feministischen Theorie und der postcolonial, der queer, der disability Studies. Als transdisziplinärer Ansatz hat Whiteness-Kritik vielen Fachdisziplinen neue Impulse gegeben, darunter vor allem den Text- und Bildwissenschaften. Nicht zuletzt verweist die Reflexion weißer Hegemonie auf Möglichkeiten und Grenzen politischer Handlungsfähigkeit.

Hanna Hacker, Univ.-Doz. Dr., Wien, ist Soziologin und Historikerin mit Arbeitsschwerpunkten in den Bereichen feministische, queere und postkoloniale Theorie.

2018-04-12

12. April 2018:

Elise Coquereau (Prag/Wien): "Postcolonial Responses and Indian Identities in Academics" (HS 3B)

In this lecture, I suggest a metaphilosophical clarification of the "postcolonial" from the "Indian" perspective: how postcolonial is postcolonial Anglophone Indian philosophy today? This requires distinguishing postcolonial theories as a global (yet heterogenous) movement, postcolonialism as a historical category, and postcolonialism as a (philosophical) reaction or response. Most of the Anglophone Indian Academics are not associated with the first one, although they are de facto located in a postcolonial era and widely concerned with the "postcolonial" question. I therefore argue that distinguishing the significance, strategies and consequences of their reactions to the colonial from those of their (Indian) peers engaged in postcolonial theories in Euro-American Universities avoids the unification of the "postcolonial idea". I will specify in this lecture different kinds of responses and reinterpretations Indian Academics chose to make, which I believe can help us: 1) not to assimilate a region "India" to a single limited current of thoughts, and recognize the variety and heterogeneity of the contemporary resources from India; consequently 2) acknowledge and open the reception for contemporary Indian Academics and 3) connect postcolonial reactions to intercultural philosophy, which I consider to be an intermediary relation to Anglophone Indian academics.

Elise Coquereau is a PhD candidate at Charles University in Prague, CzechRepublic. She has also been awarded a Doctoral Fellowship from the Austrian Academy of Sciences to pursue her research at the Institute of Philosophy of the University of Vienna, Austria. She graduated from the Erasmus Mundus Master Program (Europhilosophie) and has studied in New Delhi (Jawaharlal Nehru University), Brazil (Universidad Federal de São Carlos) and Luxembourg (Université du Luxembourg). She works in intercultural philosophy, in particular on questions concerning intercultural hermeneutics and methods to think Otherness, with a particular focus on contemporary Indian philosophy. Her PhD research questions the concept of dialogue in Daya Krishna’s project of saṃvāda, i.e. dialogues between Indian philosophical traditions.

Her forthcoming work on this topic includes E. Coquereau, “Relational Consciousness: Subjectivity and Otherness in Daya Krishna’s philosophy”, in Die Unzugänglichkeit des Selbst, F. Gurjanov (Ed.), Traugott Bautz, Nordhausen, and E. Coquereau, E. Freschi, M. Ali, “Counterposition and dialogue: Daya Krishna's interpretation of classical Indian philosophy and its implications in contemporary Indian philosophy”, in Culture and Dialogue, Volume 5 No.2 (2015), Cambridge Scholars Publishing, Newcastle upon Tyne.

2018-05-24

Martina Kopf: "Stimme und Widerstand: Schwarzes feministisches Denken in den USA" (19 Uhr, HS 3C)

Die Gesellschafts- und Machtanalysen Schwarzer feministischer Theoretikerinnen in den USA entstanden an Schnittstellen politischer Bewegungen, vor allem der Schwarzen Bürgerrechtsbewegung und der Zweiten Frauenbewegung. Mit dem Denken von Intersektionalität – dem Ineinandergreifen der Kategorien Gender, ‚race‘ und gesellschaftlicher Schicht – haben Theoretikerinnen des Black Feminism in den USA ein wesentliches Analyseinstrument geschaffen, Unterdrückungsmechanismen zu begreifen und Subjektpositionen, die sich im Widerstand dazu artikulieren, zu beschreiben. Dieser Vortrag widmet sich einer zentralen Theoretikerin und Aktivistin, Patricia Hill Collins, und ihrem epistemologischen Ansatz, marginalisiertes Wissen in eine transformatorische akademische Praxis zu übersetzen.

Martina Kopf ist Senior Lecturer für Afrikanische Literaturen am Institut für Afrikawissenschaften, Universität Wien, und Elise-Richter Stipendiatin des Österreichischen Wissenschaftsfonds (FWF) mit einem Projekt über Konzepte von Entwicklung in der postkolonialen Literatur Kenias.

2018-06-07

07. Juni 2018 Christine Klapeer: “I own myself, I own the world”?! (Selbst-)Eigentum, postkoloniale Kritik, und queer-feministische Herausforderungen (HS 2i)

Abstract:
Der Slogan „Mein Körper gehört mir“ gehört zu den wichtigsten Forderungen, die weltweit von queeren und feministischen Bewegungen artikuliert werden und wurden, um ein Recht auf sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung und körperliche Integrität einzufordern. Gleichzeitig kann die Idee, dass man sich „selbst gehört“ auch als eine der widersprüchlichsten Fiktionen westozentrischen Denkens identifiziert werden. Denn auf Basis dieser Annahme und daraus abgeleiteten Ansprüchen und Logiken wurden sowohl koloniale Politiken (u.a. Sklaverei) als auch Geschlechterungleichheiten und -differenzen eingesetzt und legitimiert, da eben jeweils nur bestimmten Menschen die Fähigkeit (und das Recht) auf Selbst/Eigentum zugesprochen wurde (und wird). In dem Vortrag sollen daher einige zentrale Implikationen und Ambivalenzen des liberalen Konzepts von Selbsteigentum diskutiert und postkoloniale, feministische, queere und posthumanistische Problematisierungen dazu vorgestellt werden. Es wird gefragt, ob aktuelle Neuartikulationen von Subjektivität (z.B. in feministischen und queeren Bewegungen) und die Transformation globaler gesellschaftlicher Ungleichheitsverhältnisse daher auch mit einer Neukonzeption des Verhältnisses von „Sein“ und „Haben“, von „Selbst“ und „Eigentum“ einhergehen müssen, da Eigentum und Aneignung aktuell noch immer eine zentrale Rolle bei der Konstituierung politischer und individueller (kapitalisierter) Selbstverhältnisse und Identitäten einnehmen.

Christine M. Klapeer, Dr. Phil., Politikwissenschaftlerin mit Schwerpunkt (Internationale) politische Theorie, Gender, Queer und Postcolonial Studies; derzeit wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studienfach für Sozialwissenschaftliche Geschlechterforschung an der Georg-August-Universität Göttingen. Christine Klapeer lehrte und forschte außerdem am Institut für Internationale Entwicklung der Universität Wien, am Department for Gender Studies der Central European University Budapest, am Fachbereich für Entwicklungssoziologie der Universität Bayreuth und am Centre for Feminist Research der University of York, Toronto. Aktuell arbeitet sie zur Verhandlung und Artikulation von LGBTIQ-Rechten in der Entwicklungspolitik und Entwicklungszusammenarbeit aus einer post- und dekolonialen Perspektive.

2018-06-21

21. Juni 2018: Magdalena Kraus und Jonathan Scalet: "Warum wir dekoloniale Theorien von ihren lateinamerikanischen Wurzeln her lesen sollten" (HS 3B)

Dekoloniale Theoretiker_innen haben in den letzten Jahren mit ihren Überlegungen zu den vielfältigen Dimensionen kolonialer Verhältnisse und der entsprechenden Forderung, das bis heute wirkende Erbe des Kolonialismus in sämtlichen Gesellschaftsbereichen aufzubrechen, für Aufsehen gesorgt. Dabei wird – nicht zuletzt aufgrund der Nähe zu postkolonialen Ansätzen – leicht übersehen, dass dekoloniales Denken in einer langen spezifisch lateinamerikanischen Diskursgeschichte steht. So forderte der kubanische Unabhängigkeitskämpfer José Martí bereits Ende des 19. Jahrhunderts eine Rückbesinnung auf das verachtete indigene Erbe Lateinamerikas, um neben der politischen auch zu einer geistigen Unabhängigkeit von den einstigen Kolonialmächten zu gelangen. In den 1920er Jahren wiederum, dachte der Peruaner José Carlos Mariátegui Marxens Überlegungen zur kapitalistischen Produktionsweise, angesichts der von Zwangsarbeit und rassialisierten Besitzverhältnissen geprägten Realitäten in den lateinamerikanischen Ländern, neu. Davon ausgehend zeichnen wir in unserem Beitrag grundlegende Entwicklungslinien dekolonialen Denkens nach, die über die Dependenztheorien und Befreiungsdiskurse der 1960er Jahre in den aktuellen Theoremen und Debatten münden. Der Blick auf ihre lateinamerikanischen Wurzeln erlaubt, so die These, eine Präzisierung zentraler Charakteristika und Stärken dekolonialer Theorie.

Jonathan Scalet studierte Internationale Entwicklung und ist Redakteur
des Journals für Entwicklungspolitk. Sein wissenschaftliches Interesse gilt der lateinamerikanischen Befreiungsphilosophie sowie gesellschaftskritischen Philosophien.
Magdalena Kraus studierte Internationale Entwicklung und Lateinamerikastudien und dissertiert in diesem Bereich. Sie beschäftigt sich mit feministischen und dekolonialen Theorien, ihr regionaler Schwerpunkt ist Peru.

2018-06-27

27. Juni 2018: Araba Evelyn Johnston-Arthur: "Zur Poesie widerständigen Wissens in der afrikanischen Diaspora" (HS 3D)

Einführung und Moderation: Rafaela Siegenthaler


Bezugnehmend auf Robin DG Kelley (2002) "Freedom Dreams. The Black Radical Imagination" beschäftigt sich der Vortrag mit Schwarzer Epistemologie im Kontext von Dekolonisierung in der Afrikanischen Diaspora in Österreich. Vor diesem Hintergrund wird die Auseinandersetzung mit der Poesie des  widerständigen Wissens Schwarzer sozialer Bewegungen in den  Mittelpunkt gerückt.

Araba Evelyn Johnston-Arthur ist Mitbegründerin von PAMOJA - Bewegung der jungen afrikanischen Diaspora in Österreich - und der Recherchegruppe zu Schwarzer österreichischer Geschichte und Gegenwart. Derzeit arbeitet sie an ihrem interdisziplinären Dissertationsprojekt zum Widerstand der Afrikanischen Diaspora in Österreich und lehrt an der Howard University in Washington D.C., USA.

2018-11-15

Miša Krenčeyová: “Warum überhaupt 'Afrika'? – Debatten über Menschenrechte in und aus Afrika"

Donnerstag 15. November 2018, 19-21 Uhr

Hörsaal 2G (2. Stock, NIG, Universitätsstraße 7

Was ist das Besondere an afrikanischen Debatten zu Menschenrechten? Und warum erwarten ‘wir', dass sie besonders ‘besonders’ sind? Der Vortrag gibt einen Einblick in die Vielfalt ‘afrikanischer’ Debatten um Menschenrechte als Teil eines ‘globalen’ Menschenrechtsdiskurses und hinterfragt in diesem Zusammenhang auch die Bedeutung von Positionalität in Bestrebungen zur Aufwertung ‘afrikanischen Wissens’.

Vortragende: Mag.a Dr.in Miša Krenčeyová studierte Internationalen Entwicklung und promovierte in den Afrikawissenschaften an der Universität Wien. Sie ist zur Zeit u.a. beschäftigt bei Global Education and Learning Network (GLEN) und ist Lektorin an der Universität Wien.

2018-12-07

Tagung: 70 Jahre UN-Deklaration der Menschenrechte

In Kooperation mit dem „Forum Zeit und Glaube“

Freitag 7. Dezember 2018, 14:30–19:30

Otto Mauer-Zentrum, Währingerstraße 2-4, 1090 Wien

Programm

14:30 Begrüßung
14:40: Andreas Müller (Innsbruck)
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte: Zwischen Norm und Verheißung
15:30 Heiner Roetz (Bochum)
China in der Menschenrechtsdebatte

16:20 Kaffeepause

16:40 Hans Schelkshorn (Wien)
Säkulare und christliche Perspektiven in der westlichen Menschenrechtsdebatte
17:20:  Anke Graneß (Wien)
Zum Diskurs über die Menschenrechte in Afrika. Feministische Perspektiven

18:10 Pause

18:30 Sarhan Dhouib (Kassel)
Islam und Menschenrechte. Eine alte Debatte und neuen Perspektive

2019-05-06

Graham Parkes: Reconciling Differences through Remonstration: Ancient Chinese Philosophy and Contemporary Politics

Ort: Department of Philosophy, Universitätsstraße 7, 1010 Wien, HS 3B

Western governments need to cooperate with the Chinese regime if we are to cope with the problem of global warming—but the issue of human rights is a persistent impediment to progress. The ancient Confucian practice of remonstrance (jiàn) provides guidance for enhancing dialogue with the Chinese and suggesting how they might reduce domestic oppression.

Graham Parkes, Prof. em. Philosophie am University College Cork, Irland. Forschungsschwerpunkte: Japanische und chinesische Philosophie. Übersetzungen und Interpretationen von Texten der japanischen Philosophie ins Englische. Vergleichende Studien zwischen Nietzsche und Heidegger mit dem chinesischen Daoismus bzw. japanischen Zen.

2019-05-20

Sergej Seitz: Lyotards Konzept des Widerstreits. Eine unrealistische Relektüre

Rezente neorealistische Kritiken (M. Gabriel, N. Heisterhagen) werfen J.F. Lyotard im Zuge einer pauschalen Abrechnung mit der ‚Postmoderne‘ vor, mit seinem Begriff des Widerstreits einen unhaltbaren Anything-Goes-Relativismus zu vertreten. Die Vorwürfe erweisen sich nicht nur als unzutreffend, sondern das Konzept des Widerstreits eignet sich darüber hinaus dazu, die strategischen Einsätze derartiger Fehldeutungen zu analysieren.

Ort: Institut für Philosophie, Universitätsstraße 7, 1010 Wien, HS 3B

Dr. Sergej Seitz, ist Universitätsassistent am Institut für Philosophie der Universität Wien. Forschungsschwerpunkte: Politische Philosophie, Gender-Studies, Kulturphilosophie, Philosophie der Differenz

2019-06-06

Raji Steineck: Mythologischer Dissens - Über eine ungewohnte Form politischer Kritik in der japanischen Geschichte

Der Mythos wird generell als intuitive Form angesehen, in der die geteilten Überzeugungen einer Gemeinschaft zum Ausdruck kommen. Das kritische Denken muss sich, so die klassische Überzeugung der Moderne, vom Mythos gerade befreien. Allerdings zeigt die Betrachtung ausgewählter Quellen aus verschiedenen Epochen der japanischen Geschichte, dass Mythen immer wieder auch in kritischer Absicht vorgetragen wurden. Der Vortrag zeigt auf, wie und zu welchen Zwecken dies geschah. Er will klären, inwiefern kritische Mythologie möglich ist, und die Grundlage für ein neues, reflektiertes Verhältnis zum Mythos legen.

Ort: Institut für Philosophie, Universitätsstraße 7, 1010 Wien, HS 3D

Raji Steineck ist ord. Professor für Japanologie am Asien-Orient-Institut, Zürich. Er ist auch visiting Professor am Research Institute for Time Studies, Yamaguchi University, Japan, President der International Society for the Study of Time, Vorstandsmitglied der Schweizer Asiengesellschaft und Mitherausgeber der Reihe “Welten Ostasiens” (Berlin), sowie der Zeitschrift “Asiatische Studien/Études Asiatiques” (ASIA).

2019-10-17

Rolf Elberfeld und Anke Graneß (Philosophie/Hildesheim; DFG-Projekt: Geschichten der Philosophie in globaler Perspektive)

Andrea Komlosy (Wirtschafts- und Sozialgeschichte/Wien)

Eröffnungsabend: Globalgeschichte und interkulturelle Philosophie: Theoretische Grundlagen

2019-11-21

Martina Kaller (Geschichte/Wien)

Hans Schelkshorn (Philosophie/Wien)

Globalgeschichte und interkulturelle Philosophie: Fallbeispiel Lateinamerika

2020-01-16

Susanne Weigelin-Schwiedrzik (Sinologie/Wien)

Heiner Roetz (Sinologie/Bochum)

Globalgeschichte und interkulturelle Philosophie: Fallbeispiel China

2020-10-29

Do., 29.10.2020, 18.30 Uhr, via zoom (bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richterunivie.acat)

Amy Allen (USA):

Decolonization of the Critical Theory

Over 25 years ago, Edward Said criticized the Frankfurt School for its lack of attention to colonialism and imperialism.

What has changed since then? In the "End of Progress" Amy Allen examines the relationship between major contemporary critical theorists - Jürgen Habermas, Axel Honneth, and Rainer Forst - and the insights of post- and decolonial theory. Taking a fresh look at this issue, Allen asks whether critical theory`s commitment to ideas of historical progress and modernity can be disentangled from Eurocentrism and imperialism. Whether critical theory offers resources for emancipatory political projects is not in question. Drawing on the work of Theodor Adorno and Michel Foucault, Allen contributes to the "decolonization" of critical theory by developing a radically self-critical conception of progress.

Prof. Amy Allen: Liberal Arts Research Professor of Philosophy and Women's, Gender, and Sexuality Studies at The Pennsylvania State University, Department Head.

2020-11-12

Do., 12.11.2020, 18.30 Uhr, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien (oder via zoom - bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richterunivie.acat

Dennis Schilling (China/Deutschland):

Widersprüche und Harmonie-Kritische Fragen an eine chinesische Dialektik

Mitte der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts beginnen marxistische Theoretiker in China die chinesische Philosophie neu zu fassen – als dialektisches Denken. Die Paradoxien des Lǎo zǐDào dé jīng, das binäre Symbol-System des Buches der Wandlungen, das sympathetische Yīn-Yáng-Denken eines Dǒng Zhòngshū, die prozessuale metaphysischen Spekulationen eines Zhāng Zài oder Zhōu Dūnyí und nicht zuletzt die kongenialen philosophischen Synthesen eines Wáng Fūzhī – all diese Entwürfe bezeugen, daß „Dialektik“ der chinesischen Philosophie verwandte Denkform sei. Was für die 20er und 30er Jahre noch eine Entdeckung war, wird nach Gründung der Volksrepublik China akademischer Konsens. Der Wert der chinesischen philosophischen Spekulation zeige sich in ihrer dialektischen Natur. Umgekehrt werden dialektische Spekulationen der chinesischen Philosophie in neuen Entwürfen dialektischen Denkens erkannt oder sogar bewußt in Beschlag genommen. In Máo Zédōngs Lehre von den Widersprüchen (1937) dient Dialektik dem Klassenkampf; in Zhāng Lìwéns 60 Jahre später an der Schwelle des 21. Jh.s konzipierten „Philosophie der harmonischen Synthese“ (héhéxué) der geistigen Identität Chinas. Dialektik erweist sich als Brücke der Einbindung chinesischen Denkens in die Gegenwart – heute wie vor hundert Jahren. Doch welche Möglichkeiten philosophischen Denkens sind über eine historiographische Anbindung hinaus einer „chinesischen Dialektik“ (Chenshan Tian) gegeben? Was zeichnet sie aus? Woran läßt sie sich erkennen? Worin unterscheidet sie sich von anderen Formen dialektischen Denkens? Der Vortrag setzt sich kritisch mit der Denkfigur einer „chinesischen Dialektik“ auseinander und versucht, dialektisches Denken der Gegenwart in China in seinem historischen Bezug und gesellschaftlich-politischen Kontext zu erschließen.

Prof. Dr. Dennis Schilling: Professor an der Renmin University of China, School of Philosophy, Beijing, China

2020-11-26

Do., 26.11.2020, 18.30 Uhr, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien (oder via zoom - bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richterunivie.acat

František Novosád (Slovakia):

Slovakian Marxism: An Archeological Report Marxism without Marx

The term of art “archeology“ is employed in the title of this paper in two meanings. It is firstly used to designate a set of practices intended to reconstruct the past from its material remnants. Similarly, a body of ideas which might be referred to as “Slovakian Marxism“, alternatively “Marxism in Slovakia“, has been many a time, since 1989, overlayered with more recent ideas. A later closer examination reveals that the phenomenon at issue here is a palimpsest (also the name for a method nowadays common in paleoscience and archeology), in which the configuration of the re-inscribed text surreptitiously mimics the still discernible lines and contours of the undertext – a story of the “old Marxism“.

Marxism is primarily perceived as an essential theory of capitalism qua a specific social-economic formation. In the case of Slovakia, however, Marxism did not make its appearance as a theory of capitalism. One could even insist that Marxism entered Slovakia without Marx. The inspection of the period textual references by Slovakian philosophers testify to the fact that those to Marx used to be less numerous than those to Engels. Marxism crept into Slovakia primarily in the guise of politics and ideology. It was only secondarily that politics and ideology busied themselves with the building up of the appropriate philosophical “superstructure.

The history of the philosophical community within the time bracket 1948-1989 used to be also a time of struggle for getting free of political and ideological pressure. The 1989 political shift was, however, so radical that the developments in philosophy prior to that date are of interest just for historians and archeologists.

Prof. Dr. František Novosád: Professor am Institute of Philosophy, Slovak Academy of Sciences, Bratislava, Slovakia

 

2020-12-03

Do., 03.12.2020, 18.30 Uhr, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien (oder via zoom - bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richterunivie.acat

Ivan Landa (Czechia):

Dialogue between Marxism and Christianity in Prague of 1960s

In my talk, I am going to tackle – historically and systematically – the topic of Marxist-Christian dialogue that was taking place intensively in East Central Europe during 1960s, confining myself solely to the situation in Czechoslovakia. I shall briefly sketch the main themes at stake in the dialogue, such as transcendence, theism and atheism, freedom, subjectivity, time and eternity, human practice etc., mentioning prominent figures from both Marxist and Christian camp, who actively participated in that dialogue (e.g. Vítězslav Gardavský, Ladislav Hejdánek, Milan Machovec, Jiří Němec and Milan Průcha). Challenging the dominant narrative, I argue that the dialogue cannot be perceived as a mere result of some transfer of ideas, concepts, or problem complexes, and should not be therefore interpreted as an imported intellectual phenomenon. Firstly, I’ll introduce a unique tradition of Platonist thought that was ripening in Czech Lands over the centuries, since I assume such a tradition resonated in a dialogue. Various philosophical theories unanimously stressed that the Idea is not real and objective, but rather non-real: “which is not, but has to be” (Emanuel Rádl), a sheer negativity of the chórismos (Jan Patočka), or as non-objective, normative appeal (Ladislav Hejdánek). Further, I’ll demonstrate how such emancipatory Platonism was employed both in interpretation of Marx’s practical Materialism, which he promoted in Theses of Feuerbach and in making sense of Marx’s critique of the religion as “opium of the people”. Such interpretations resulted in a thought-provoking understanding of social critique, basically derived – by Vítězslav Gardavský or Ladislav Hejdánek – from the reassessment of the Old Testament’s idea of the prophecy. Finally, I’ll concentrate on the (dis)agreements between Christians and Marxists atheism, focusing on the topos of the “Death-of-God”, coming back to the idea of the emancipatory Platonism that stresses non-being, non-reality or non-objectivity of the Idea.

Dr. Ivan Landa: Researcher and head of the Department for the Study of Modern Czech Philosophy at the Institute for Philosophy, Czech Academy of Sciences, Prague, Czech Republic

2021-01-14

Do., 14.01.2021, 18.30 Uhr, (via zoom bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richterunivie.acat)

Albert Kasanda (Czechia/UK):

Marxist Theory and Its Critics in Africa Today

Marxist thought has fostered, within the African intelligentsia, the dream of a world that is free from exploitation of man by man and discrimination. To this end, over the last century, many African activists, scholars and political leaders have tried to reconcile some Marxist assumptions with African cultural traditions. This was the case with the doctrinal syntheses carried out by leaders such as Nkrumah (Consciencism), Nyerere (Ujamaa) or Senghor (African socialism), to mention but a few. The struggle for the emancipation of countries like Angola and Mozambique had as an ideological stake, in addition to the emancipation itself, the geographic expansion (or restriction) of Marxist ideology on the African continent. Expression of East-West tension or better the manifestation of cold war in Africa, these struggles also embodied the seeds of criticism of Marxist-inspired regimes. The mistakes of the Tanzanian experiment of socialism (Ujamaa), for example, have fueled this criticism. From a theoretical point of view, Achille Mbembe can be viewed as one of the main African critiques of this thought.

Dr. Albert Kasanda: Research Fellow of the Centre of Global Studies at the Institute of Philosophy, Czech Academy of Sciences, Prague, Czech Republic.

2021-01-21

Do., 21.01.2021, 18.30 Uhr, Hörsaal 3B NIG 3.Stock, Universitätsstraße 7, 1010 Wien (oder via zoom - bitte um Anmeldung unter: bianca.boteva-richterunivie.acat

Raúl Fornet-Betancourt (Deutschland):

Zur Komplexität der Lateinamerikanisierung Karl Marx

Karl Marx ist ein europäischer oder - genauer gesagt - ein deutscher Denker. (Und für viele wohl auch ein "Eurozentriker".) Diese Feststellung ist allerdings für interkulturelle Belange weit weniger relevant als die Verwunderung darüber, dass ein europäischer Denker so wie Marx zu analysieren und zu argumentieren versteht beziehungsweise sich überhaupt zu jenem vielschichtigen Theoretiker entwickeln konnte. Diese Perspektive geht mit der interkulturell wichtigen Frage nach dem Erbe Europas einher, das einen Philosophen wie Marx zum einen ermöglichte, zum anderen in seiner Arbeit selbst derart zur Sprache kommt, dass sich Menschen aus anderen Regionen sowie anderen Zeiten in ihren eigenen Hoffnungen angesprochen fühlen und ein Gespräch mit seinem Werk und Wirken anfangen.

Mit diesem Hintergrund will der Vortrag anhand einiger Momente der Marx-Rezeption im Rahmen der lateinamerikanischen Philosophie und Theologie der Befreiung zeigen, wo und wie es zu diesem Gespräch kommt, welche Probleme dabei entstehen und welche interkulturellen Anmerkungen jeweils für notwendig erachtet werden.

Prof. Dr. Raúl Fornet-Betancourt: em. Professorfür Philosophie in Bremen, Honorarprofessor an der RWTH Aachen, Vorsitzender des Instituts zur interdisziplinären und interkulturellen Erforschung von Phänomenen sozialer Exklusion e.V. in Eichstätt, Deutschland, Gründer der EIFI (Escuela Intern. de la Filosofia Intercultural), Barcelona, Spanien.

2021-03-25

25.03.2021, 18:30 (6:30 pm CET) via zoom (bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at):

Graham Parkes (University of Hawai’i at Manoa) –

How to Avoid the End of Civilisation as We Know It - in Four Difficult Steps.

 

Behind the Covid-19 pandemic looms a phenomenon that will cause far greater global misery unless we act to prevent it: a breakdown of the climate. By persisting in overheating the atmosphere we are on track to making so much of the planet uninhabitable that the consequent conflicts over land and water resources will put an end to civilisation as we know it. But catastrophe can be avoided if we take decisive action to slow global heating, and the faster we act the less misery we'll incur.

A shady group of libertarian billionaires has been waging a covert 'war of ideas' against the rest of us, the upshot of which is three major obstructions to tackling the climate crisis. These are: the political clout of the fossil fuel industries and national oil companies, the power of the religious right (especially in the US but also in countries like Brazil), and the distractive forces of Big Tech, which divert our attention from the most urgent issue confronting humanity. But if philosophers strike back with better ideas, and activists accordingly act forcefully, we can circumvent these obstructions.

However, we won't be able to cope with the climate crisis effectively without full cooperation from China (then from India, Brazil, and the rest). Our relations with the Chinese regime are going from bad to worse, but we could improve them considerably if we showed appreciation for the ancient Chinese philosophy that the current regime began advocating after Xi Jinping came to power. In fact these Confucian and Daoist ideas are perfectly suited for a reframing of our approach to the climate crisis.

It's true that the regime isn't putting all of these ideas into practice, but if we propose cooperation on the basis of classical Chinese thought (and the corresponding ideas from the Western tradition), it would be hard for the Chinese Communist Party to say no without a catastrophic loss of face.

2021-04-15

15.04. 2021, 18:30 (6:30 pm CET) via zoom (bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at):

Mădălina Diaconu (Universität Wien) –

Die globale Wetter-WG. Dimensionen einer Ökoästhetik der Atmosphäre.

 

Das Wetter gehört zu den allgemeinmenschlichen Erfahrungen, die im Alltag unreflektiert als schön oder hässlich bezeichnet werden. Aber gerade diese Selbstverständlichkeit ließ es bislang in der ästhetischen Theorie unbeachtet. Der Vortrag unterscheidet zwischen anthropologischen Konstanten der Wettererfahrung und -bewertung, ihrer kulturellen Bedingtheit und aktuellen transkulturellen Entwicklungen, hauptsächlich im Zusammenhang mit den Naturwissenschaften und den Medien. Daraufhin werden Vorschläge für eine Ökoästhetik der Atmosphäre gemacht: Außer ökophänomenologischer Ansätze, die z.T. indigene Naturphilosophien entdecken, soll die ursprünglich deutschorientierte Ästhetik der Atmosphäre weiterentwickelt, aber auch korrigiert werden durch den Begriff des ästhetischen Engagements, einen gemäßigten kognitivistischen Ansatz und den Einbezug anderer Denktraditionen.

2021-05-06

06.05.2021, 18:30 (6:30 pm CET) via zoom (bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at):

Darrel Moellendorf (Goethe University, Frankfurt) –

The Anthropocene: A Realistic Utopia.

 

Homo Sapiens survive by altering their environment. However, it was natural climatic alterations that characterized the Holocene epoch that allowed Homo Sapiens to settle into agriculture communities and not only to survive but eventually to thrive, producing great civilizations around the world. Progress in culture, science, and technology ensued. The Industrial Revolution ushered in unrivaled prosperity, evidence by various measures, and not only in today's industrial societies. Social and economic theorists foresaw the possibility of generalized prosperity. But massive impact on Earth systems was a side-effect of these developments. Increasingly now in the natural sciences, this impact is recognized as responsible for a new epoch, the Anthropocene. The disruptive character of the impact on Earth systems threatens not only the gains of the Industrial Revolution, but also the stability of planetary systems that have made human flourishing in the Holocene possible. The result could be a world even more divided between rich and poor. Indeed, there is the possibility of vast regions of the planet consigned by disrupted planetary systems to misery, and contained by the global rich so as not to threaten their own prosperity. Because this would be a world of human-made misery and injustice, I refer to it as "the Misanthropocene." Avoiding the the Misanthropocene is one of the biggest challenges of our era. In order to motivate that effort positive visions can provide the basis of hope. Employing a phrase from John Ralws, I call these visions "Realistic Utopias." I explore the merits of two such Realistic Utopias, the Arcadian and the Promethean Anthropocene.

2021-05-27

27.05.2021, (6:30 pm CET) via zoom (bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at):

Richard Sťahel (Slovak Academy of Sciences, Bratislava) –

The Roots of Slovak Critical Environmentalism.

 

The foundations of Slovak critical environmentalism laid with his work Juraj Kučírek (1955 – 2000), who is also the author of the first ever monograph focused on the philosophical reflection of the causes and possible consequences of the global environmental crisis in Slovakia. Kučírek pointed out the need to combine reflection on subsequent solution of the global environmental crisis with the problems of social inequality and oppression. In the context of the Slovak public discourse of the 1990s, this unconventional approach itself termed environmental anthroponcentrism. Thus, he took a critical stance on biocentric concepts, which gained a dominant position in the Slovak environmental discourse. His work was followed by Ivan Dubnička (1961 – 2014), who extended Kučírek´s position to include cultural, political, and religious aspects of the causes of environmental devastation. His research was focused on the relationships of sociobiological and sociocultural determinants that shape human behaviour as a result of biological and cultural evolution. Based on evolutionism and anthropocentrism, he developed the concept of environmental pragmatism. By combining the reflection of the environmental crisis with the reflection of socio-political inequalities and injustices and also sociocultural determinants, they both significantly exceeded the too narrowed direction of Slovak academic as well as political environmentalism, focused mainly on environmental ethics. This focus did not allow an adequate response to industrialism, consumerism and economism as the dominant narratives legitimizing the post-1989 regime. Thus, it significantly contributed to the marginalization of the Slovak Green Party as well as non-governmental environmental organizations in Slovak public discourse. The devastation of the environment has thus reached an unprecedented extent in the last 30 years, even though the green movement has been an important part of the opposition to the Communist former regime.

2021-10-28

28.10.2021, 18:30 (6:30 pm CET) (English, via zoom) (bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at):

Xiangzhan Cheng (Shandong University, China) - Contemporary Global Ecological Aesthetics

Ecological aesthetic research is a cutting-edge academic field, with researchers mainly coming from China, North America, Germany, the United Kingdom, Finland and other parts of the world. There are eight positions of ecological aesthetics internationally in turn according to the time sequence of their proposition, namely the position of ecology, ecological art theory, phenomenology, ecological beauty, ecological existence, creating life (shengsheng) ontology, practical aesthetics and aesthetics of ecological type, etc. Briefly, ecological aesthetics is a transformation of aesthetics in the face of the global ecological crisis. It is a reconstruction of aesthetics in light of the particularity of aesthetic activities and its cultural functions on the basis of fully absorbing ecology and ecological philosophy, aiming to make aesthetics play its due role in the construction of ecological civilization.

Xiangzhan Cheng is professor of aesthetics, a deputy dean of the School of Literature at Shandong University, China and deputy director of Shandong University Research Center for Ecological Civilization and Ecoaesthetics.

2021-11-18

18.11.2021, 18:30 (6:30 pm CET) (English, via zoom) (bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at):

Filipe Campelo (Universidad de Pernambuco, Brasil) - Cosmopolitics: What can we learn from Amerindian perspectivism?

Concepts like anthropocene and capitalocene have been used as normative responses to challenges linked to the ecological crisis. Taking this debate as a starting point, in this talk, I move that conceptual framework towards some insights founded in Brazilian Ameridian thought. Focusing on the works of the Yanomami Shaman Davi Kopenawa and Ailton Krenak, a leader of the Krenak Ethnicity located in Vale do Rio Doce, I highlight two contributions we can take from their works. Firstly, based on a specific meaning of translation, which Kopenawa calls "ethnographic pact", I argue that it provides an interesting methodological insight to some problems posed by contemporary decolonial theories and standpoint epistemology. Secondly, they radically overcome the concept of reason as the domination of nature. I argue that such conceptual frame - which Viveiros de Castro calls "worlds of views" - can overcome obsolete notions of progress and universal reason through imagining a more pluriversal notion of cosmopolitics.

Filipe Campelo is professor of philosophy at the University of Pernambuco (Recife, Brazil). His research interests are social and political philosophy, critical theory, German idealism and aesthetics.

2022-01-27

27.01.2022, (6:30 pm CET) (English, via zoom)(bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

Ngozi Finette Unuigbe (University of Benin, Nigeria) - Pandemics, The Environment and Traditional Ecological Knowledge: A Synopsis and Proposals.

The environment consists of various organisms that play different roles. These include organisms that can pose a threat to human health and lifestyle, although, the natural construct of the environment by Nature helps to protect and preserve a peaceful coexistence of these life forms. However, man’s manipulation of this natural state has led to so many dangerous aftermaths on the wellbeing of the human race and immense environmental degradation. This lecture will portray how human-induced incidents ranging from deforestation, industrialization, urbanization to climate change are constantly altering the ecosystem and causing disease carrying organisms to move from their natural habitat (that has been destroyed by human activities) to human situated communities, thereby leading to widespread health consequences (zoonosis) such as pandemics. An essential part of several ecological factors that needs to be considered is the reliance on the Indigenous Knowledge (IK) of indigenous cultures on ecological issues, commonly known as Traditional Ecological Knowledge (TEK). Indicating the various key components that have hindered the growth and strength of TEK in tackling ecological issues, including globalization and modernity, this lecture would describe the nature of TEK and the important role it has to play in solving and responding to primary social and environmental issues such as biodiversity destruction, decline in environmental standards and global environmental changes. Recognizing that most indigenous culture and cultural beliefs place high premium on Nature, it is identified that this body of knowledge has a significant role to play in building resilience of institutional systems to environmental conservation. It also serves as an effective directive for policy makers in developing strategic policies and programs in combating existing ecological problems.

Ngozi Finette Unuigbe is professor and researcher in International Environmental Law Policy and Ethics at the University of Benin, Nigeria. She has a bias for Traditional Ecological Knowledge and it's significance in the preservation of Nature. She is published "Traditional Ecological Knowledge and Global Pandemics: Biodiversity and Planetary Health Beyond Covid-19" (Routledge Focus on Environment and Sustainability) at 2020.

2022-01-13

13.01.2022, (6:30 pm CET) (Spanisch with English abstract, via zoom) (bitte um Anmeldung/please register unter: bianca.boteva-richter@univie.ac.at)

ÀngelsCanadell Prat (University of Barcelona): LANDING

The civilization crisis we’re living is the result of the separation between humans and nature, in which the technological instrumentalisation has taken the place of collective wisdom.

Only a change in our perception of our place in the cosmos’ balance and an inner transformation can cause a change in direction, a turn that allows us to land again and give way to healing processes.

This entails letting go the myth of progress and creating new narratives that show limits to our desire for expansion. It also entails leaving behind the manipulation of reality to rediscover the balance between person and tool, between thinking and feeling, between action and contemplation.

The non-modern cultures have maintained the human-nature balance for centuries. They consider human beings to be guardians of the Earth, not their owners. We can still learn from their wisdom and delve into our own traditions, to connect with the memory of places and with the capacity to take care of the communities that live there.

ÀngelsCanadell Prat is professor and researcher at the University of Barcelona. She is acting member of the networks "Filosofia della terra" (ISIS) and UNITERRA, and co-autor of "Habitar la ciudad (Ecología)", 2010.

2022-03-17

17. März, 19.00 (7:00 pm CET) via zoom (Bitte um Anmeldung/please register under: officewigiporg):

Dr. Sarhan Dhouib (Universität Hildesheim), Prof. em. Dr. Anke von Kügelgen (Universität Bern)

Kritikauffassungen in der arabischsprachigen Philosophie

Neben einer Reflexion über den Kritikbegriff in der arabischsprachigen Philosophie der Gegenwart, deren Auseinandersetzungen von Kant bis hin zur Kritischen Theorie der Gegenwart reichen, stehen eigenständige kritische Ansätze zu Kultur, Gesellschaft und Religion von unterschiedlicher philosophischer und theoretischer Fundierung. Dabei nimmt die Kritik (naqd) explizit neue Gestalt an und wird z.B. in Form von „Selbstkritik“ (an-naqd aḏ-ḏātī) bei Sadik Jalal al-Azm (1934-2016), „anthropologischer Kritik“ (an-naqd al-anṯrūbūlūǧī) bei Paul Khoury (1921-2021), „doppelter Kritik“ (an-naqd al-muzdawiǧ) bei Abdelkhébir Khatibi (1938-2009) und verschieden gearteter Rationalitätskritik u.a. bei ʿAbdarraḥmān Badawī (1917-2002), Mohammed Arkoun (1928-2010) und Muḥammad ʿĀbid al-Ǧābirī (1935-2010) entwickelt. Die Arbeiten zur Kritik entfalten sich in systematischen und argumentativen Schriften sowie in Essays, Aphorismen und Erwiderungen. In diesem Zusammenhang steht die Philosophie zum einen im Dialog mit anderen Disziplinen wie Orientalistik, Theologie, Literatur und Kunst; zum anderen tritt sie bewusst in Konflikt zu ihnen oder stellt sogar die Theologie als akademische Disziplin in Frage.

Das Panel verfolgt das Anliegen, kontroverse Ansätze zur Kritik ausgewählter Autor:innen zu behandeln und ihre Aktualität in den Vordergrund zu stellen.

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2022-04-07

7. April, 19.00 (7:00 pm CET) via zoom (Bitte um Anmeldung/please register under: officewigiporg)

Dr. Michael Frey (Universität Bern), Prof. Dr. Elizabeth Suzanne Kassab (Doha Institute for Graduate Studies)

Nassif Nassar über philosophische Unabhängigkeit und menschliche Freiheit

Nassif Nassar (geb. 1940) ist einer der bedeutendsten arabischen Philosophen der Gegenwart. Mit seinen zahlreichen Schriften hat er seit den späten 1960er Jahre Debatten über Säkularismus, Demokratie, Toleranz und Gerechtigkeit sowie das Verhältnis von Tradition und Moderne mitgeprägt. Getragen wurde sein Denken stets von der Überzeugung, dass die philosophische Denk- und Diskursweise eine wesentliche Rolle dabei spielen kann und soll, die arabische Welt in eine demokratisch-freiheitliche Zukunft zu führen. In diesem Panel beschäftigen wir uns zum einen mit Nassars Forderung nach einer unabhängigen zeitgenössischen arabischen Philosophie, die im kritischen Dialog sowohl mit ihrer klassischen philosophischen und intellektuellen Tradition als auch der „westlichen“ Philosophie zu sich selbst findet. Zum anderen wenden wir uns Nassars Auseinandersetzung mit dem Freiheitsbegriff zu, in der er sich mit individuellen Freiheitsrechten, aber auch Pflichten gegenüber dem Gemeinwesen und der Umwelt auseinandersetzt. Ziel des Panels ist es, die Anliegen dieses Denkers in ihrem Entstehungskontext zu verstehen, aber auch Möglichkeiten eines transkulturellen systematischen Austausches auszukundschaften.

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2022-05-05

05. Mai, 19.00 (7:00 pm CET) via zoom (Bitte um Anmeldung/please register under: office@wigip.org)

Dr. Mansooreh Khalilizand (Universität Münster), Dr. Roman Seidel (Freie Universität Berlin)

Dynamik des Seins. Aktuelle Perspektiven auf Ontologie in Iran

 

Der zeitgenössische philosophische Diskurs in Iran ist durch zwei bedeutende Entwicklungen gekennzeichnet: einerseits die sich im 19. Jahrhundert intensivierende Rezeption und Adaption moderner europäischer Strömungen der Philosophie und andererseits die Etablierung der Philosophie Molla Sadras, der zwar – ein Zeitgenosse Descartes – bereits im 17. Jahrhundert wirkte, dessen metaphysisches Denksystem aber erst im 19. Jahrhundert in Iran dominant wurde und bis heute enorm wirkmächtig ist. Dabei stehen insbesondere Sadras Analysen des Seinsbegriffs, dessen Bedeutung im Zusammenhang mit Wandel, Realität, Einheit und Vielfalt, sowie Wahrheit im Fokus vieler auch vergleichender philosophischer Diskussionen in Iran.

Dieses Panel widmet sich der Metaphysik im Iran der Gegenwart in drei Schritten. In einem kurzen historisch-philosophischen Überblick wird Roman Seidel Kontext, Grundideen und Bedeutung von Molla Sadra in Iran heute einführen. Anschließend wird Mansooreh Khalilizand in ihrem Vortrag Das Sein Neudenken. Die andere Ontologie von Sadr al-Din Shirazi die Hauptlinien von Ṣadrās Denken, sowie einige seiner Kernkonzepte wie die Substantielle Bewegung, das Primat und die Gradation des Seins skizzieren und dabei das Innovative seines philosophischen Systems – auch im Verhältnis zur peripatetischen Tradition der islamischen Philosophie – erörtern. Zudem wird diskutiert, wie zentrale islamische Konzepte – Allah, Koran, Schöpfung – in Ṣadrās System eine radikale philosophische Transformation erfahren und was insgesamt in seinem Denken für uns heute von Relevanz sein kann. In einem moderierten Gespräch werden die Teilnehmer:innen des Panels schließlich über Perspektiven auf Ṣadrā als „zeitgenössischen Denker“ sowie über Anknüpfungspunkte seiner Philosophie im Kontext eines globalen philosophischen Diskurses mit Blick auf Denker des 20. Jahrhunderts - etwa Heidegger, Whitehead und Corbin - diskutieren.

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2022-06-09

9. Juni, 19.00 (7:00 pm CET) via zoom (Bitte um Anmeldung/please register under: officewigiporg)

Aspects of the Development of Modern Turkish Academic Philosophy

Prof. Dr. Zeynep Direk (Koç University, Istanbul): The Ideal of Turkish Modernity in Turkish Philosophical Humanism

Prof. Dr. Christoph Herzog (University of Bamberg): On the Institutionalization of Academic Philosophy in the Republic of Turkey (1930s to 1970s)

ABSTRACTS:

The Ideal of Turkish Modernity in Turkish Philosophical Humanism

Philosophical anthropology and value theory in the Turkish philosophical scene have been ardent philosophical buttresses of Turkish modernity. Inspired by Nicolai Hartmann and Max Scheler and, Turkish philosopher Takiyettin Mengüşoğlu and, his pupil, Ioanna Kuçuradi created an academic tradition, which I shall call "Turkish philosophical humanism," which influenced various generations of Turkish philosophers. Ioanna Kuçuradi, in particular, played an important role in institutionalizing this tradition. Her value theory in ethics was grounded on Mengüşoğlu’s ontological anthropology, which was enrooted in Mengüşoğlu’s interpretation of Hartmann. For both Mengüşoğlu and Kuçuradi, philosophical anthropology (ontology) is the fundamental ground of all philosophy: For example, Betül Çotuksöken's recent work claims to invent the notion of "anthropontology:" This neologism is, in fact, a reiteration of what I identify as the fundamental tenet of the Turkish philosophical, anthropological tradition, namely, every philosophy has a conception of man and an understanding of "moral value" that, implicitly or explicitly, accompanies its concept of man. In my talk I will not engage with the anthropologization at work in this tradition. I will inquire into the specific elements of this ontology and ethics that portrayed a philosophical and political image of the ideal citizen of modern Turkish Republic. Turkish philosophical humanism stressed that to conserve the value of human being the constitutional law must be revised, changed, and improved from an ethico-philosophical perspective. Moreover, to preserve the principles at the foundation of the Turkish State, it suggested that the employees in State institutions should be educated in philosophy and ethics. The secular personalism of Kuçuradi’s value theory, her concept of individual agency reflects best the new model of secular citizen that the political system aimed at nurturing. It required a new definition of human being, that can break with the collective and hierarchical social forms, which absorb in anonymity the individual as a decision maker and actor.

 

On the Institutionalization of Academic Philosophy in the Republic of Turkey (1930s to 1970s)

Philosophy as an academic discipline had already been present in the late Ottoman Empire and was inherited by the Republic of Turkey. When the Darülfünun was dissolved and changed to Istanbul University in 1933, the German philosopher Hans Reichenbach was put in charge of the recreated department of philosophy. However, his vision of a thoroughly neo-positivist philosophical agenda for the new nation state did not materialize. Philosophy at Istanbul University became deeply influenced by German philosophical traditions.

When philosophy was implemented in Ankara University in the 1940s, it was the French model of academia that was prevalent. However, philosophy in Ankara University acquired an emphasis on the history of science in the Islamic World. Philosophy, on the other hand, was strong in the Theological Faculty of that same university.

While Reichenbach had been unsuccessful in his attempt in the 1930 implementing his vision of analytical philosophy in Istanbul in the 1930s, modern logic and analytical philosphy struck root during the 1960s at the newly founded Middle East Technical University in Ankara where, however, philosophy was not properly institutionalized as a department.

These – and other examples – demonstrate that, although structural and political factors at times had a strong and undeniable impact on the institutionalization of academic philosophy and even on its basic orientation, in the end philosophers and their thinking proved unprojectable and unpredictable showing a distinct sense of autonomy (“Eigensinn”).

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2022-10-28

28.10, 18:30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Univ.-Prof.Dr. Kirsten  Rüther (Universität Wien, Österreich): Verhinderte Professionalisierung bei izangoma (traditionellen Heilern) und izinyanga in Südafrika

 

Die Heilmethoden traditioneller Heilerinnen und Heiler in einem Land wie Südafrika – man mag im ersten Moment denken, dass sie einfach existieren. Um sich mit ihnen zu befassen, fragt man nach Prinzipien dieser Heilungsformen, Akteuren und institutionellen Einbindungen. Doch so einfach ist es häufig nicht, und es lohnt, an einem anderen Punkt des Heilungsgeschehens mit dem Fragen einzusetzen.

In Südafrika hat die Professionalisierung afrikanischer Heilerinnen und Heiler eine lange Geschichte der Verhinderung. Gerade in den wachsenden Städten bemühten sich izangoma, izinyanga und andere Spezialisten gegenüber einem kolonialen Regime um offizielle Anerkennung durch die Behörden, die diese ihnen jedoch kontinuierlich versagten. Im Nationalarchiv werden zahlreiche Schreiben, selbst erstellte Lizenzen und Jahresberichte nicht anerkannter Heilerverbände aufbewahrt, die deren Selbstverständnis in den 1930er und 1940er Jahren dokumentieren, aber auch die Bereitschaft, sich den Behörden und geltenden Hierarchien im Sinne der Erhaltung von Ordnen geradezu „anzubiedern“.

Als „traditionell“ bezeichneten sich diese Heilungsexpertinnen und -experten allerdings nicht. Auch die Behörden griffen auf diese Etikettierung nicht zurück. Sie war aber relevant in den Professionalisierungsbestreben nach dem Ende der Apartheid. Das Etikett des „Traditionellen“ (ebenso wie die Verurteilung als „Hexerei“, die in den 2000er Jahren die Diskussion um Professionalisierung erschwerte) verdeckt tendenziell die Historizität dieser Heilungsakteure und ihrer Praktiken. Der Blick ins Archiv und weitere Abbildungsorte (z.B. populäre Medien) stellen wichtige Schritte dar, den Blick auf izangoma, izinyanga und andere Heilende komplexer zu gestalten. Er regt zudem an, über die Geschichte des Politischen, Sozialen und Gesundheitlichen neu nachzudenken.

2022-11-11

11.11, 18.30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Dr. Karim  Mitha (University of Edinburgh, Vereinigtes Königreich): Mental Health and Muslim Communities 

 

Within any culture, there are paradigmatic views of personal and communal experiences and understanding of social and natural phenomena. This includes frameworks of understanding what is viewed as “mental illness”. Whilst a sociopsychobio framework is largely the model used to address mental health and illness amongst allopathic practitioners, it is important to recognise that the lived experience and therefore the understanding of experiences by individuals is influenced by cultural frameworks. In relation to Muslims, conceptualisations of mental health and illness is often viewed and discussed in the literature in terms of “cultural formulations”, with an almost Other-ed approach in viewing traditional and spirito-cultural models of understanding mental health. That said, this approach neglects recognition of the diaspora of Muslim communities, that faith is practised across various cultural milieus and the therefore reductive nature of a monolithic approach, and that social and contextual factors can influence discourse on mental health. This talk discusses contemporary approaches and debates pertaining to “Muslim mental health” – noting common models of understanding of psychopathology, various frameworks and coping strategies, and problematises current approaches and whether they are adept/fit for Muslim communities. It also considers current movements to “decolonise” mental health from the Muslim framework, addressing intra-community debates pertaining to Muslim mental health, as well as problematising current approaches to addressing mental health needs amongst Muslim migrant communities.

2022-11-14

14.11., 18.30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Dr. Murat Ates (Universität Wien, Österreich): Wahnsinn als Realitätskritik und politische Intervention

(Abstract folgt)

2022-11-30

30.11, 18.30 (6:30 pm CET), Institut für Wissenschaft und Kunst (Berggasse 17, 1090 Wien)

Dr. Susannah Deane (University of Bristol, Vereinigtes Königreich): Mind, Body, Spirits: Tibetan Notions of the ‘Subtle Body’ and its Implications for the Causation and Treatment of Mental Illness

 

Integral to Tibetan understandings of mind and body, and humans’ relation to the wider world, are two key concepts. Firstly, the notion of loong – ‘wind’ energy which circulates through the body as a key component of the ‘subtle body’ system – is fundamental to Tibetan understandings on mind-body structure and functioning, particularly in relation to the mind and consciousness. Secondly, the relationship between humans and the wide variety of spirits and deities seen to populate the landscape is important in understanding Tibetan notions of health and good fortune. Both are predicated on an understanding of a rather ‘porous’ boundary between the self and the outer world, and within this, Buddhism provides not only a way to manage these local spirits and deities, but also designs practices which utilise this subtle body system to manipulate the mind and body towards enlightenment.

All of these factors become key when we explore Tibetan notions of mental health and illness. Where spirits and deities may be implicated in the causation of madness and other illnesses and misfortunes, they can also be controlled by skilled Buddhist practitioners, who may even utilise them in their Tantric practices in their pursuit of enlightenment. Equally, while the manipulation of bodily wind currents forms an integral part of Tantric practitioners’ Buddhist practices, unintended disruptions in their flow – including as a result of conducting such practices incorrectly – is seen to have implications for an individual’s mental health. This paper explores the diverse understandings of causation and treatment of ‘madness’ and other mental health difficulties which result from these Tibetan notions of mind, body, and spirits.

2023-01-13

13.01., 15.00 (3:00 pm CET) via zoom

Dr. Siby K. George (Indian Institute of Technology Bombay, Indien):The Disrupted Self: Madness, Modernity and Context

 

Phenomenological accounts associate ill conditions of the psyche/soul with disturbance in its habitual ways of being in the world (Heidegger) or disruptions of the intentional arc (Merleau-Ponty) that envelops the body and connects it with the world. All illnesses involve varying degrees of disruptions of our embodied-enworlded way of being. However, because ill conditions of the psyche cannot be pinpointed to be located specifically in the body, cultural understandings of their meaning, character, and even reality have varied that much more starkly (Foucault). In this talk, my focus will be on how the disruptions of madness are looked at in India after the arrival of modern medicine, and how such an account could contribute to contextualize and decolonize psychopathology.

2023-01-20

20.01, 18.30 (6:30 pm CET) via zoom

Dr. Therí Pickens (Bates College, Maine, USA): What Editing Does

In discussions about madness and Blackness, we often focus on how the ideas take shape, how analyses come to be. While it is crucial to understand and reframe our suppositions and assumptions, it is also just as crucial to examine the containers of our thought. Much of the work on Blackness and madness, indeed race and disability is largely done in monographs and edited collections. When the rest of the academy is slow to understand new work, tenured scholars tend to take on the work of announcing new fields with edited volumes. As an editor of three volumes, I plan to lay out a blueprint for how seasoned scholars can assist in bringing this new work to the fore. This talk desires to make practical and feasible the hard work of foregrounding new voices and changing the field. After all, if the malevolent has found its way into the details, it is only because the beneficent has preceded it. 

 

2023-01-25

25.01, 18:30 (6:30 pm CET) via zoom

  • Vortrag auf Spanisch

  • Bitte um Anmeldung: office@wigip.org

Dr. Juan Andrés Pino Morán (Universidad de O´higgins, Chile):  Movimiento  loco  en  Chile:  activismos,  epistemologías  y  transformación  social

 

La presentación tiene como principal objetivo presentar el surgimiento del movimiento loco en Chile como una expresión de resistencia ciudadana ante los mandatos de obligatoriedad afectiva heteronormada que impulsa el neoliberalismo actual. Así también, destacar las propuestas que articulan el activismo loco con la academia, validando el saber de los y las expertas por experiencia o sobrevivientes de la psiquiatría. Del mismo modo, reconocer la emergencia de epistemologías anticuerdistas que problematizan y denuncian el saber hegemónico de la salud mental occidental, el cual sistemáticamente viola los derechos humanos y psiquiatriza el malestar social de manera diferenciada y generizada.

A su vez, pretendo analizar el vínculo y distancia del movimiento loco con la perspectiva descolonial y el pensamiento crítico; destacando cómo opera la colonialidad del poder cuerdista-desarrollista que sitúa a las personas de Latinoamérica cercano a la zona del no ser, por lo tanto, alejadas de la razón moderna, más cercanas a un estado de locura o naturaleza. Bajo esta interpretación develar cómo se entrelaza el cuerdismo, capacitismo, sexismo y racismo como ejes interseccionales en la producción binaria de normalidad-anormalidad en nuestras corporeidades, itinerarios y territorios, conformando otredades sin posibilidades de producir cultura y en una permanente deuda por llegar a ser “modernxs” y “civilizadxs”.

Para finalizar, situar esta incipiente corriente de pensamiento dentro de los debates interdisciplinarios que se gestan en los estudios críticos de la discapacidad en Latinoamérica y, particularmente, en su expresión emergente de los estudios locos que dan cuenta de nuevas identidades y disputas por alcanzar un reconocimiento de sus luchas y avanzar hacia una transformación social.

2023-04-12

Mi 12/04/2023
18:30–20:00, IWK

Übersetzung, Literatur und Philosophie

Im Dialog: Yvanka Raynova und Bianca Boteva-Richter

Das Gespräch behandelt folgende Fragen: Worin bestehen die komplexen Beziehungen, Überschneidungen und gegenseitigen Einflüsse zwischen Philosophie und Literatur? Welche Rolle spielt dabei die Übersetzung? Es wird bei diesem Gespräch die These vertreten, dass sich der Unterschied zwischen Philosophie und Literatur am deutlichsten am Problem der Übersetzung zeigt.

Yvanka B. Raynova, Ph.D., Dr.Phil., ist Professorin und Leiterin des Contemporary Philosophy Programme am Institut für Philosophie und Soziologie an der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften, Präsidentin der Bulgarischen Phänomenologischen Gesellschaft und Direktorin des Instituts für Axiologische Forschungen in Wien. Sie hat zahlreiche Bücher aus dem Französischen ins Bulgarische übersetzt. u.a. Jean-Paul Sartre’s L’être et le néant und Paul Ricoeur’s Le Conflit des interprétations.

VIDEO ÜBER YOUTUBE

2023-05-16

Di 16/05/2023
11:30–13:00: Universität Wien, HS 42

Alltagsästhetik –Our Care Relationship with Everyday Objects: Aesthetic and Ethical

Im Dialog: Yuriko Saito und Madalina Diaconu

Care is commonly regarded as an ethical attitude and practice regarding others. What is often overlooked is the indispensable role aesthetics plays in facilitating care. At the same time, the notion of care provides a foundation for our aesthetic life. This presentation takes our engagement with everyday objects, not a usual arena in which care is discussed, to explore the aesthetically-guided practice of care and the ethically-grounded nature of our aesthetic life.

Yuriko Saito (斉藤 百合子,Saitō Yuriko) ist Philosophieprofessorin an der Rhode Island School of Design, RISD (USA). Sie hat in Tokyo und Wisconsin studiert und wurde 1999 mit dem RISD Frazier Award for Excellence in Teaching ausgezeichnet. Sie ist Chefredakteurin der online-Zeitschrift Contemporary Aesthetics, Redaktionsmitglied von Environmental Aesthetics, Beiratsmitglied von The British Journal of Aesthetics und war Kuratoriumsmitglied der American Society for Aesthetics.

2023-05-25

Do 25/05/2023
18:30–20:00: ZOOM

Literatur, Kunst und Philosophie in der Diktatur

Im Dialog: Jose Santos Herceg, Amalia Barboza und Bianca Boteva-Richter

Anmeldung unter: office(at)wigip.org

Das Gespräch befasst sich mit den Beziehungen zwischen der chilenischen Diktatur, der Philosophie und den Künsten. Das Thema wird unter zwei Gesichtspunkten beleuchtet: Zum einen wird das Verhältnis der chilenischen Diktatur zur Philosophie und Kunst hinterfragt. An dieser Stelle soll vor allem, aber nicht ausschließlich, auf die Unterdrückung und Verfolgung hingewiesen werden, der PhilosophInnen und KünstlerInnen ausgesetzt waren. Andererseits ist es auch interessant zu fragen, wie die PhilosophInnen und KünstlerInnen auf die Diktatur reagierten. Es gibt eine Vielzahl von Reaktionen, die von der Unterstützung der Diktatur bis zum Kampf gegen die Repression reichen.

José Guillermo Santos Herceg, Dr.habil., ist Professor, am Instituto de Estudios Avanzados (IDEA) an der Universidad de Santiago de Chile, Chile. Er unterrichtet Latin-American Studies, Latin-American Culture, Pädagogik, Philosophie und Politische Philosophie. 2016 war er Gast-Professor an der Universität Konstanz, Deutschland.

2023-06-01

01.06.2023, 19:00 h, Ort: Galerie „Hinterland“, Krongasse 20, 1050 Wien

Die Vielfalt der Erzählungen

Im Dialog: Stefan Kutzenberger und Amalia Barboza

Inwieweit ist es eine zentrale Aufgabe der interkulturellen Philosophie, die Möglichkeiten des Miteinanders in der Vielfalt, als einen polyphonen Chor oder Polylog, zu reflektieren und zu ermöglichen? Und inwieweit war die Kunst und die Literatur oft eine wichtige Referenz, um die Vielfalt der Erzählungen zu erweitern und an die Möglichkeiten des Zusammenkommens zu denken?  

In Kooperation mit der Galerie Hinterland (Wien) knüpfen wir an die Dichtung „Konferenz der Vögel“ von Farid Al-Din Attar: https://www.hinterland.ag/fest-der-vgel an. Die persische Dichtung hat eine klare Botschaft: Nur die Vielfalt der Vogelarten ist gemeinsam in der Lage, sich einem besseren Leben anzunähern.

Stefan Kutzenberger ist Autor, Literaturwissenschaftler, Lehrbeauftragter an der Fakultät für Europäische und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Wien und Kurator. Zahlreiche Publikationen zu Autofiktion, Kunst und Kultur in Wien um 1900 sowie zur literarischen Wechselbeziehung zwischen der europäischen und der lateinamerikanischen Literatur; zuletzt erschienen: „Kilometer null“ (2022).

 

2023-06-06

Di 06/06/2023
18:30–20:00

Schreiben im Exil

Im Dialog: Krisha Kops und Bianca Boteva-Richter

Exilliteratur bewegt sich zwischen De- und Reterritorialisierung – örtlich, sprachlich, kulturell, literarisch. Diese ambivalente Bewegung im Zwischenraum macht sie zum Vorreiter für Gesellschaftsentwicklung jenseits der Literaturen. Als Schreiben im Exil wird also ein Schreiben zwischen den Welten verstanden – eine Tätigkeit, die durch Rezeption und Abgrenzung, durch Akzeptanz und Ablehnung, durch ähnliche und unterschiedliche Stationen des Lebens voranschreitet, und durch Begegnungen mit Menschen und Aufenthalte an unterschiedlichen Orten neue Identitätsaspekte zu generieren vermag.

Krisha Kops, Dr. phil, studierte in London und an der Westminster Universität Philosophie und intern. Journalismus. Er promovierte in interkultureller Philosophie in Hildesheim. Er arbeitet als freischaffender Schriftsteller und als Wissenschaftler. Sein Debütroman „Das ewige Rauschen“ (2022) gewann diverse Preise und wird in mehrere Sprachen übersetzt.

2023-11-22

22.11.2023: 19:00-21:00 Universität Wien Hauptgebäude, Seminarraum 7, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5; 1010 Wien

Literatur und Philosophie in Lateinamerika


 Mag. Stefan Lessmann: Caliban und der Mönch. Zur Poetik des Widerstandes in der kubanischen Literatur der 1960er Jahre

Welche literarische Form und Symbolik sind geeignet, antikolonialen Widerstand darzustellen? Diese Frage führt zu einer Debatte auf Kuba in den späten 1960er Jahren, in der die Suche nach literarischer Gestaltung vor dem Hintergrund der geopolitischen Gemengelage des Kalten Krieges durchgeführt wurde. Schriftsteller wie Roberto Fernández Retamar (1930-2019) stellen sich in die Tradition kreativer Aneignungsprozesse aus dem Werk Shakespeares und positionieren die dramatische Person Caliban als Fürsprecher einer lateinamerikanischen Politik, die in einer explizit sozial engagierten und realistischen Poetik ihren Ausdruck finden soll. Im Gegensatz dazu widmet Reinaldo Arenas (1943-1990) einer historischen Person der lateinamerikanischen Unabhängigkeitsbewegung, dem Dominikanermönch Fray Servando, einen ironischen Roman in postmoderner Ausführung. Mein Vortrag gilt der Darstellung beider Linien der kubanischen Literatur, ihrem gewaltvollen Konflikt, und soll zu einem Austausch über literarische Techniken, symbolische Aneignung und antikolonialen Widerstand in Kultur und Politik führen.   

Stefan Lessmann ist Doktorand in Vergleichender Literaturwissenschaft an der Yale University. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Fiktion und Romantheorie, Cultural Studies, dekoloniale Theorien, Queer Theory und Sexualitätsgeschichte im deutschsprachigen und lateinamerikanischen Raum. Studienabschlüsse an der Universität Wien in Vergleichender Literaturwissenschaft und Philosophie. (Mitglied der WiGiP)

Prof. Dr. Julio Mendívil: Zorro de arriba? Arguedas als Ethnologe

José María Arguedas ist einer der einflussreichsten Autoren der peruanischen Belletristik und der Ethnologie. Während sein literarisches Werk weithin untersucht worden ist, ist sein ethnologisches Werk bisher nicht Gegenstand eingehender Reflexionen gewesen. In diesem Vortrag werden die Strategien der Produktion ethnologischer Autorität aufgezeigt, die Arguedas in seinen Texten praktizierte, um so seinen Beitrag zum lateinamerikanischen dekolonialen Denken zu diskutieren.

Julio Mendívil (geb. in Lima/Peru) ist Professor für Musikethnologie an der Universität Wien. 2007 Promotion in Köln, 2010 Habilitation an der Hochschule für Musik und Theater. In der Folge Professuren in Köln und Frankfurt am Main.

Publikationen: Ein musikalisches Stück Heimat (2008, Transcript, Bielefeld); Del Juju al Uauco. Un ensayo arqueomusicológico de las flautas globulares cerradas de cráneo de cérvido en la región Chinchaysuyu del Imperio de los Incas (2010, Abya Yala, Ecuador); En contra de la música (2016, 2020, 2023, Gourmet Musical, Argentinien); Cuentos Fabulosos. La invención de la música incaica y el nacimiento de la música andina como objeto de estudio etnomusicológico (2018, Universidad Católica del Perú).


 

2023-12-14

14.12.2023: 19:00 Universität Wien Hauptgebäude, Seminarraum 7, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5; 1010 Wien

Wo ist dein Haus?

Mădălina Diaconu im Gespräch mit Tymofiy Havryliv

Im Ausgang von Havrylivs Roman „Wo ist dein Haus, Odysseus?“ (Ammann Verlag, 2009) werden Themen wie Wohnen und Reisen als Selbstverortung in einer sich globalisierenden Welt, Übersetzung als Weltauslegung und das Mit-, Gegen-, Nebeneinander und Aneinandervorbei von Kulturen diskutiert.

Tymofiy Havryliv (geb.1971 in Ivano-Frankivs’k/UdSSR), studierte Germanistik, Literaturwissenschaft und Philosophie. Lebt in Lviv/Lemberg (Ukraine) und Wien. Verfasser mehrerer Lyrikbände, Essays, Erzählungen, Romane, sowie Texte über Literatur. Übersetzer von Ferdinand Raimund, Johann Nestroy, Joseph Roth und Thomas Bernhard. 1986 erste Radiolesung (Gedichte). 2003–2004 Sprecher des Vereins Lviv der Assoziation der ukrainischen Schriftsteller.

In Kooperation mit:

2024-01-10

10.1.2024: 19:00 Universität Wien Hauptgebäude, Seminarraum 7, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5; 1010 Wien

Dr. Ľubomír Dunaj: Milan Kundera und seine "Philosophie"


Die moderne Philosophie und Wissenschaft haben, so Milan Kundera in seinen berühmten Essays über "Die Kunst des Romans", das Wesen des Menschen vergessen. Mit Cervantes, dem Begründer des modernen Romans, ist jedoch nach Kundera eine große europäische Kunst entstanden, die sich nichts anderes als die Erforschung dieses vergessenen Wesens des Menschen zum Ziel setzt. In diesem Vortrag wird die Frage geprüft, ob und inwieweit Kundera mit seiner Kritik an der modernen westlichen Philosophie Recht hatte. Da sich die Philosophie im Westen seit den Tagen von Husserl und Heidegger, den primären philosophischen Quellen von Kunderas Essays, verändert hat, stellt sich die Frage, ob sich in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts zumindest bestimmte Stränge philosophischen Denkens dem Roman angenähert haben. Schließlich wird der Blick auch auf außereuropäische philosophische Traditionen ausgeweitet, um herauszufinden, ob gerade sie – trotz Kunderas ausgeprägtem Eurozentrismus bei der Erörterung des Romans – doch nicht viel mehr ein angemessenerer Partner für Kunderas Argumentation gewesen wären.

Ľubomír Dunaj ist Universitätsassistent am Institut für Philosophie an der Universität Wien und Research Fellow am Institut für Philosophie an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften in Prag.

Publikationen: Imaginary Worlds and Imperial Power: The Case of China. Albany (hg. mit G. Sigurðsson, SUNY Press 2024 (im Erscheinen); Civilization, Modernity, and Critique: Engaging Johann P. Arnason’s Macro-Social Theory (hg. mit J. Smith und K.C.M. Mertel, Routledge 2023); Hans-Herbert Kögler's Critical Hermeneutics (hg. mit K.C.M. Mertel, Bloomsbury Publishing, 2022).

2024-01-24

24.1.2024: 19:00 Universität Wien Hauptgebäude, Seminarraum 7, Tiefparterre Stiege 9 Hof 5; 1010 Wien

Doz. Dr. Dr. Mădălina Diaconu: Landschaften ohne Land?

Überlegungen zu einer interkulturellen Umweltästhetik

Die aktuelle Umweltästhetik hat auf die kulturhistorischen Wurzeln des Landschaftsbegriffs im frühmodernen Mitteleuropa hingewiesen und die landläufige Gleichsetzung der Landschaft mit einer aus der Ferne beobachteten Kulisse kritisiert: Diese wird unter anderem dem Naturverständnis anderer Kulturen und damit der Forderung nach einer globalen Ästhetik nicht gerecht. Mein Vortrag geht einen Schritt weiter und fügt der klassischen Panorama-Landschaft, die einer Zuschauer-Ästhetik entspricht, noch drei Landschaftstypen hinzu, die das Bildwerden der Landschaft in Frage stellen: die explorative Landschaft, die gelebte Landschaft (überlappend mit der „Kulturlandschaft“) und die „empfindungsfähige Landschaft“ (so Julie Cruiskshank für die Gletscherwelt der Indigenen Alaskas). Landschaftstheorien müssen nicht nur kulturell kontextualisiert werden, sondern sind auch geographisch-klimatisch bedingt, so die Hauptthese des Vortrags. Was mit der Landschaft geschieht, wenn Land und Bilder verschwinden, wird anhand von Christoph Ransmayrs Roman Die Schrecken des Eises und der Finsternis thematisiert.

Mădălina Diaconu ist Privatdozentin für Philosophie an der Universität Wien, Vizepräsidentin von WiGiP und Redaktionsmitglied der Zeitschriften „polylog“, „Contemporary Aesthetics“ und „Studia Phaenomenologica“. 

Jüngste Publikationen: Ideengeschichte Rumäniens (Brill/Schöningh 2021); Tasten, Riechen, Schmecken. Eine Ästhetik der anästhesierten Sinne (Könighausen & Neumann, 2. Auflage 2020); Environmental Ethics. Cross-Cultural Explorations (hg. mit Monika Kirloskar-Steinbach, Alber 2020); Liber amicorum for Arnold Berleant (Popular Inquiry 2022, hg. mit Max Ryynänen).

2024-04-18

  • Donnerstag, 18. April, 19:00-20:30 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, SR 7
    Online (s. Zugangsdaten unten)

Interkulturelle Philosophie und
… mittelalterliche arabische Medizin

Elvira Wakelnig

Seit ihren Anfängen im antiken Griechenland stehen Philosophie und Medizin in einem sehr engen Verhältnis zueinander. Die im 2. Jh. n. Chr. von Galen gestellte Forderung, dass der beste Arzt auch Philosoph sein soll, entfaltet großen Einfluss, der besonders in der spätantiken wissenschaftlichen Literatur greifbar wird und über diese die Entstehung und Entwicklung der beiden Disziplinen in der arabischen Tradition prägt. Auf Arabisch verfasste medizinische Werke aus dem 9., 10. und 11. Jh. geben daher nicht nur interessante Einblicke in die spätantike Philosophietradition, sondern sind für ein umfassendes Verständnis der arabischen Philosophie unerlässlich.

Elvira Wakelnig ist Assoz.-Professor für Arabische Philosophie am Institut für Orientalistik der Universität Wien und forscht in den Bereichen der Überlieferung griechischer Wissenschaften ins Arabische und der Ideengeschichte der arabisch-islamischen Welt.

https://univienna.zoom.us/j/64035246324?pwd=aXFiV2lMMGUxV2gxaG0xN0hxbkNJUT09

2024-04-24

  • Mittwoch, 24. April, 19:00-20:30 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, SR 7
    Online (s. Zugangsdaten unten)

Interkulturelle Philosophie und
… Achtsamkeit

Ursula Baatz

Die Praxis von sati (Pali), Achtsamkeit, ist eine grundlegende Übung des Buddhismus, eingebettet in und erklärt durch buddhistische philosophische Reflexion. In den letzten Jahrzehnten haben Achtsamkeitsübungen unter dem Label „mindfulness“ in den nordatlantischen Industriestaaten eine enorme Popularisierung erfahren. Dabei haben sich durch die Veränderung des Kontextes – vorwiegend monastisch und traditionell in Asien, in den nordatlantischen Staaten vorwiegend an Leistung und Wellness orientiert – sowohl die Übung als auch das theoretische Verständnis der Übung verändert. Sati und mindfulness sind, so lässt sich mit guten Gründen feststellen, nicht dasselbe, auch wenn dies von vielen so verstanden wird.

Dr. Ursula Baatz ist zurzeit Research Fellow am Institut für Religionswissenschaft der Universität Wien, Redakteurin von polylog, Gründungsmitglied der WiGiP, Achtsamkeitslehrerin und Zen-Lehrerin.

https://univienna.zoom.us/j/64035246324?pwd=aXFiV2lMMGUxV2gxaG0xN0hxbkNJUT09
Meeting-ID: 640 3524 6324
Kenncode: 633742

2024-05-13

  • Montag, 13. Mai, 11:30-13:00 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, HS 1
    Online (s. Zugangsdaten unten)

Intercultural Philosophy and … Somaesthetics

Richard Shusterman

Somaesthetics and Philosophy as a Way of Life: On Camera

To what extent can philosophy be reclaimed as an embodied art of living and take advantage of visual rather than written expression? Experimentation in performative visual media seems especially appropriate for the philosophical field of somaesthetics. This presentation introduces some examples of my recent work in film as part of my effort to revive the idea of the philosophical life while expanding philosophy’s reach and public. 

Richard Shusterman is the Dorothy F. Schmidt Eminent Scholar in the Humanities at Florida Atlantic University and Director of its Center for Body, Mind, and Culture. 

https://univienna.zoom.us/j/63682174357?pwd=STlSV2xTcDlvZ1l5Z21DcXkyVWdPdz09

2024-05-23

  • Donnerstag, 23. Mai, 19:00-20:30 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, SR 7
    Online (s. Zugangsdaten unten)

… Ethnohistorie

Hermann Mückler

Die Ethnohistorie ist eine in Wien entstandene Forschungsrichtung, die ethnologische und historische Forschungsansätze miteinander verknüpft. Sie versteht sich als Teilbereich der Kulturgeschichte und interessiert sich insbesondere für die jüngere Geschichte von Gesellschaften, zu deren Rekonstruktion insbesondere schriftliche Quellen, Bildquellen, Realien und Oraltraditionen unter Anwendung kommunikativer Forschungsmethoden einen interpretativen Zugang ermöglichen. Die Ethnohistorie Wiener Prägung grenzt sich zur US-Amerikanischen ethnohistory ebenso ab, wie zu verwandten Forschungsansätzen in Frankreich und der ehemaligen Sowjetunion. Momentan ringt die Ethnohistorie damit, sich exakter zu definieren und nach Jahren indifferenter Positionierungen neu zu verorten, auch mit Blick auf die prekäre Situation des Faches der Kultur- und Sozialanthropologie insgesamt. Der Vortrag gibt einen kursorischen Überblick über Geschichte, Gegenwart, mögliche Perspektiven sowie Potentiale einer Forschungsrichtung, die vor dem Hintergrund veränderter Rahmenbedingungen Herausforderungen zu bewältigen hat, aber auch neue Chancen erkennt.

Hermann Mückler ist ao. Univ.Prof. und versteht sich als Kulturanthropologe und Ethnohistoriker mit den Forschungsschwerpunkten Kolonialismus, Konfliktforschung, Geopolitik, historische Populärmedienforschung und materielle Kultur. Die regionale Fokussierung liegt auf Ozeanien, Australien und insulares Südostasien. Präsident der Anthropologischen Gesellschaft in Wien sowie des Dachverbands aller österreichisch-ausländischen Gesellschaften PaN, Vizepräsident des Instituts für Vergleichende Architekturforschung und Zweiter Vorsitzender der Gesellschaft für Globalgeschichte.

https://univienna.zoom.us/j/65843600287?pwd=S1pHZ2NGZjY5cDRXcFQzSXZJUVFMdz09

2024-06-06

  • Donnerstag, 6. Juni, 19:00-20:30 Uhr, Hauptgebäude, SR 8
     

… Transkulturalität

Giulia Pelillo

Der Vortrag beschäftigt sich mit Transkulturalität als Methode, die einerseits die Mobilität und Fluidität kultureller Praktiken hervorhebt, andererseits Grenzsetzungen und daraus resultierende Konflikte jeglicher Art mitberücksichtigt. Die transkulturelle Forschung ist insbesondere an Relationen und weniger an Definitionen interessiert. 

Mit meinem Vortrag möchte ich eine interaktive Diskussion über die Interrelationen zwischen interkultureller Philosophie und Transkulturalität anregen und dabei die Komplementarität der jeweiligen Projekte dank und nicht trotz der Differenzen hervorheben, statt diese Begriffe gegeneinander auszuspielen. Am Beispiel meiner eigenen Forschung über die Politisierung sprachlicher Diversität und die Kulturalisierung des Andersseins im Kontext globalisierter und postmigrantischer Gesellschaften möchte ich Inter- und Transkulturalität als komplementäre Zugänge diskutieren, die mit der Tradition des methodischen Nationalismus brechen und monokulturelle sowie universalistische Ansätze kritisch hinterfragen. Andererseits birgt die Popularisierung beider Begriffe auch die Gefahr deren Vereinnahmung z.B. in vereinfachenden Darstellungen kultureller Vielfalt als oberflächlicher Kosmopolitismus oder in der Zuschreibung kultureller Identitäten auf der Basis von „Herkunft“ oder vergleichbaren Kategorien. 

Giulia Pelillo (PD Dr.) ist Leiterin des Fachbereichs Cultural Studies an der Diplomatischen Akademie Wien. Sie forscht und lehrt zu Mehrsprachigkeit, Transkulturalität und zur Politik des Kulturellen im Kontext der Globalisierung und Mediatisierung der Kommunikation. 

https://univienna.zoom.us/j/65972342524?pwd=QXl1bitGRXhSdWttWmE5SXZ0Q0t4Zz09

2024-06-19

  • Mittwoch, 19. Juni, 19:00-20:30 Uhr, Universität Wien, Hauptgebäude, SR 7
    Online (s. Zugangsdaten unten) 

… Transzendentalphilosophie

Fabian Völker

Angesichts eines akzelerierenden, tiefgreifenden und radikalen Globalisierungs- und Pluralisierungsprozesses und der damit unausweichlich gewordenen Auseinandersetzung und wechselseitigen Durchdringung der Kulturen und Lebensformen unterschiedlichster Provenienz begegnen sich die Religionen und Weltanschauungen in einem sehr viel breiteren und intensiveren Ausmaß als je zuvor in der Geschichte. Glaubenskriege und religiös motivierte Terrorismen dokumentieren das enorme Konfliktpotential religiöser Vielfalt und fordern eine Intensivierung der Verständigungsanstrengungen, um eine konstruktive Veränderung in Selbst- und Fremdwahrnehmung der Religionen und deren Pluralismusfähigkeit zu fördern. Hierbei kommt der Philosophie die Aufgabe zu, eine kulturübergreifende Basis der Kommunikation zu begründen und ebenso universell verbindliche wie transkulturell akzeptierbare Grundlagen der Orientierung zu erkunden. 

Der Vortrag thematisiert die transzendentalen Bedingungen der Möglichkeit interkulturellen Verstehens im Kontext postmoderner und postkolonialer Debatten über die vermeintlich unhintergehbare Kontextualität und Relativität allen Erkennens und diskutiert die Möglichkeit einer transzendentalen Hermeneutik religiöser und philosophischer Traditionen im Rahmen einer globalen Religionsphilosophie.

Fabian Völker ist Univ.-Assistent post doc am Institut für Interkulturelle Religionsphilosophie der Universität Wien, Vorstandsmitglied des European Network of Buddhist-Christian Studies (ENBCS) und Mitglied des Forschungszentrums Religion and Transformation in Contemporary Society (RaT). 

https://univienna.zoom.us/j/67119446410?pwd=QN5uHWS1pVGnr2aqztRIsapn0s7laf.1
Meeting-ID: 671 1944 6410 
Kenncode: 354925

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